DENVER (USA), 25. Januar 2018 (GLOBE NEWSWIRE) -- Rasche Fortschritte in Bezug auf molekulare Tests zur Diagnose von Lungenkrebs haben zu neuen Behandlungen und größere Hoffnungen für Patienten geführt, die an Lungenkrebs leiden. Der Lungenkrebs ist weltweit die häufigste zum Tode führende Krebsart.

Um sicherzustellen, dass Ärzte auf dem Laufenden sind und die bestmögliche Behandlung bieten, haben drei führende medizinische Gesellschaften - das College of American Pathologists (CAP), die International Association for the Study of Lung Cancer (IASLC) und die Association for Molecular Pathology (AMP) - ihre aus dem Jahr 2013 stammende evidenzbasierte Richtlinie aktualisiert.

In einer frühen Online-Veröffentlichung erschien heute die Richtlinie "Updated Molecular Testing Guideline for the Selection of Lung Cancer Patients for Treatment with Targeted Tyrosine Kinase Inhibitors" (Aktualisierte Richtlinie für molekulare Tests zur Auswahl von Lungenkrebspatienten zwecks Behandlung mit zielgerichteten Tyrosinkinaseinhibitoren). Diese Richtlinie setzt weiterhin Normen für die molekulare Analyse von Lungenkrebs fest, um Testergebnisse zu erzielen, die zur effektiven Durchführung einer zielgerichteten Therapie und Behandlung führen.

Zielgerichtete Krebstherapien sind Medikamente oder andere Behandlungsformen, die die Ausbreitung des Krebses blockieren, indem sie spezifische Moleküle beeinträchtigen, die das Wachstum und das Fortschreiten des jeweiligen Krebses anregen. Patienten, deren Tumore gewisse spezifische molekulare Veränderungen aufweisen, können für eine zielgerichtete Therapie mit Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) in Frage kommen. Eine solche Therapie könnte die Überlebensziffern und die Lebensqualität verbessern.

"Mehrere Faktoren haben diese Aktualisierung beeinflusst, die auf unserer Richtlinie von 2013 aufbaut", sagte Dr. Neal Lindeman, Leiter der Abteilung Molecular Diagnostics am Brigham and Women's Hospital, Associate Professor of Pathology an der Harvard Medical School in Boston, der auch ein Mitglied der AMP ist. "Richtlinien für die klinische Praxis müssen stets neu vorgelegte Erkenntnisse prüfen und fortlaufend neue Testtechnologien in Betracht ziehen."

Dr. Lindeman hat das internationale und multidisziplinäre Expertengremium geleitet, dessen Teilnehmer von den drei Organisationen gemeinsam ernannt wurden. Dem Gremium gehörten Pathologen, Onkologen, Pneumologen, Laborwissenschaftler, ein Methodologe sowie Patientenvertreter an. Die Teilnehmer haben die Richtlinie unter Einhaltung des evidenzbasierten Verfahrens des Institute of Medicine gemeinsam erstellt.

Die aktualisierte Richtlinie verstärkt bzw. bestätigt erneut die Mehrzahl der Empfehlungen für Patienten mit Lungenadenokarzinom von 2013. Sie empfiehlt außerdem Tests für einige neue Gene, insbesondere:

  • Tests auf ROS1-Mutationen sind neu und ausdrücklich empfohlen für sämtliche Lungenkrebspatienten, unabhängig von klinischen Merkmalen.

  • Zur Identifizierung anderer Behandlungsoptionen jenseits von EGFR, ALK und ROS1 sind multiplexe genetische Panel-Sequenzierungen (beispielsweise NGS-Tests) den Einzel-Gen-Tests vorzuziehen, aber Einzel-Gen-Proben sind immer noch zulässig.

  • Bei NGS wird empfohlen, auch auf eine Reihe anderer Gene zu prüfen - BRAFERBB2METRET und KRAS. Diese Gene sind jedoch nicht notwendig, wenn nur Einzel-Gen-Tests durchgeführt werden. Anm.: Für BRAF gibt es seit neuestem einen frühen Beleg und wir erwarten, dass es demnächst eine stärkere Empfehlung zur Aufnahme auch als Einzel-Gen-Probe erhalten wird.

  • Bei Rezidiv sind Tests auf EGFR (T790M), aber nicht auf ALK erforderlich, da die unterschiedlichen Empfindlichkeiten von Zweitlinien-ALK-Inhibitoren bei spezifischen erworbenen ALK-Mutationen noch nicht hinreichend erforscht sind und weiterer Untersuchungen bedürfen.

  • Tests auf EGFR (T790M) bei Rezidiv können mittels Biopsie oder zellfreier zirkulierender DNA erfolgen. Zellfreie DNA ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht für die Initialdiagnose geeignet, außer wenn keine Gewebe- oder Zellprobe entnommen werden kann.

  • Im Übrigen wurden frühere Empfehlungen größtenteils bestätigt, wobei in einigen Fällen die Vertiefung der Erkenntnisse zu einer Verstärkung der ursprünglichen Empfehlungen geführt hat. Die wichtigsten Änderungen sind:

    • Aufnahme von IHC für ALK als Alternative zu FISH

    • Aufnahme von beliebigen Zellproben, solange sie adäquates Krebsmaterial aufweisen, im Gegensatz zur Zellblock-Empfehlung

  • Es wird die Meinung vertreten, dass Proben auch zwecks Prüfung zurückgestellt werden sollten, um die Reaktion auf eine Immuntherapie (z. B. PD-L1 IHC) vorhersagen zu können, aber es werden keine spezifischen Empfehlungen darüber abgegeben, wie die Reaktion auf eine Therapie vorhergesagt werden kann. Dies wird in einer künftigen Richtlinie erfolgen.

Die vollständige Richtlinie ist bei den Archives of Pathology & Laboratory Medicinedem Journal of Thoracic Oncology, und dem Journal of Molecular Diagnostics online erhältlich. Zusätzlich stellen das CAP, die IASLC und die AMP Ressourcen zur Verfügung, um Pathologen und Onkologen bei der Prüfung und Umsetzung der Richtlinie zu unterstützen. Hierzu gehören eine Zusammenfassung der Empfehlungen, eine Unterrichtspräsentation sowie häufig gestellte Fragen.

Über das College of American Pathologists

Das College of American Pathologists (CAP), die weltweit größte Organisation zertifizierter Pathologen und ein führender Anbieter von Laborakkreditierung und Eignungsprüfungsprogrammen, unterstützt Patienten, Pathologen und die Öffentlichkeit durch Förderung und Befürwortung hoher Qualitätsstandards in den Bereichen Pathologie und Labormedizin auf der ganzen Welt. Weitere Informationen finden Sie unter READ THE CAP ANNUAL REPORT bei CAP.ORG.

Über die International Association for the Study of Lung Cancer

Die 1974 gegründete International Association for the Study of Lung Cancer (IASLC) ist die einzige globale Organisation, die sich dem Studium des Lungenkrebses und anderer Erkrankungen des Thoraxraumes widmet. Ihr gehören mehr als 6.500 Lungenkrebsspezialisten aller Disziplinen in über 100 Ländern an. Dieses globale Netzwerk sorgt für Zusammenarbeit mit dem Ziel, Krebserkrankungen der Lunge und des Thoraxraumes weltweit zu bekämpfen. Die IASLC gibt den Journal of Thoracic Oncology heraus, eine erstklassige wissenschaftliche und informative Veröffentlichung zu relevanten Themen der Vorbeugung, Entdeckung, Diagnose und Behandlung sämtlicher maligner Erkrankungen des Thoraxraumes. Weitere Informationen finden sich unter www.iaslc.org.

Über die Association for Molecular Pathology

Die Association for Molecular Pathology (AMP) wurde 1995 gegründet, um im wachsenden Bereich der molekularen Diagnostik zu Struktur und Führung beizutragen. Die über 2.300 Mitglieder der AMP sind auf verschiedenen Gebieten der molekularen Diagnostik tätig, einschließlich Bioinformatik, Infektionskrankheiten, Erbkrankheiten und Onkologie. Die Mitglieder sind an Lehr- oder allgemeinen Krankenhäusern, in Regierungsbehörden und in der Gesundheitsbranche tätig. Unter ihnen finden sich Pathologen, medizinische Wissenschaftler, Laborleiter, Grundlagen- und translationale Forscher, Technologen und Praktikanten. Mit Hilfe von Vorstand, Komitees, Arbeitsgruppen und Mitgliedern der AMP ist die Organisation zu einer führenden Ressource in Bezug auf Fachwissen, Weiterbildung und Zusammenarbeit in einem der am schnellsten wachsenden Bereiche des Gesundheitswesens geworden. AMP-Mitglieder beeinflussen Strategie und Gesetzgebung auf sowohl nationaler als auch internationaler Ebene und tragen somit zur weiteren Innovation auf diesem Fachgebiet bei und setzen sich gleichzeitig dafür ein, den Zugang von Patienten zu hochqualitativen und geeigneten Tests zu schützen. Weitere Informationen finden sich unter www.amp.org.

Medienkontakte:
Kerry Lydon, CAP
887-832-7844
klydon@cap.org

Colleen Miller, IASLC
720-325-2952
Colleen.Miller@iaslc.org

Andrew Noble, AMP
415-722-2129
anoble@amp.org




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Source: IASLC via Globenewswire

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