Das französische Insee meldete für Mai einen Rückgang der Industrieproduktion um 2,1% im Vergleich zum April, während von Reuters befragte Ökonomen im Durchschnitt einen Rückgang um 0,5% erwartet hatten.
Auch in Deutschland ist die Industrieproduktion im Mai stärker als erwartet um 2,5% im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen. Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,2% gerechnet.
Der Zeitpunkt der Feiertage "könnte den Rückgang der Aktivität verstärkt haben", da die Produktion in fast allen wichtigen Industriezweigen zurückging, so das INSEE in seiner Pressemitteilung.
"Wie schon im vergangenen Monat beeinträchtigten Lieferschwierigkeiten die Automobilproduktion. Zahlreiche technische und behördliche Unterbrechungen beeinträchtigten die Produktion im Chemiesektor", teilte die Agentur in einer E-Mail an Reuters mit und verwies auf Herausforderungen in der Metallherstellung und im Baugewerbe.
Die französische Statistikbehörde sagte, dass die deutsche Aktivität und die Auftragsbestände weiterhin deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt liegen, was in Frankreich nicht der Fall sei, wo der Abschwung teilweise als einmaliges Ereignis betrachtet werden könne.
Die allmähliche Verlangsamung der US-Wirtschaft, einem wichtigen Handelspartner Frankreichs und Deutschlands, sei ein weiterer potenzieller Faktor, der sich auf die Produktion auswirke, sagte Carsten Brzeski, Head of Macro bei ING.
Er verwies auch auf die Handelsspannungen mit China und den Mangel an Arbeitskräften.
Die Zahlen zur Industrieproduktion in der Eurozone blieben im April hinter den Erwartungen der Analysten zurück, so die von Eurostat veröffentlichten Daten. Der Indikator sank im Monatsvergleich um 0,1%, während von Reuters befragte Ökonomen mit einem Anstieg um 0,5% gerechnet hatten. (Berichterstattung von Alban Kacher; Redaktion: Elaine Hardcastle)
