AACHEN (dpa-AFX) - Zwei Euro für ein Weltkulturerbe: Der Aachener Dom ist weltberühmt und birgt kostbarste Kunstschätze - aber die Kirche verbucht das historische Gebäude samt Grundstück nur mit diesem "Erinnerungswert". Das teilte Domkapitular Manfred von Holtum am Donnerstag bei der Vorlage des Finanzberichts 2015 für Bistum und Domkapitel mit. Das Bewertungssystem des Handelsgesetzbuches mit Faktoren wie Investition, Nutzung und Ertrag funktionierten bei dem unverkäuflichen Dom nicht, stellte der Geschäftsführer des Domkapitels Günter Schulte fest. Der Kölner Dom hat einen symbolischen Wert von 25 Euro.

"Dass wir Vermögen zeigen, kostet uns richtig viel Geld", sagte Schulte. Für Betrieb und Instandhaltung des Doms, den im Jahr 2015 1,3 Millionen Menschen besuchten, muss das Domkapitel demnach jährlich 1,5 Millionen Euro aufbringen.

Das Bistum Aachen hat 2015 durch stabile Konjunktur und gute Beschäftigungslage mehr Kirchensteuer eingenommen. Die Erträge dieser wichtigsten Finanzierungsquelle stiegen nach Bistumsangaben im Vergleich zum Vorjahr um gut fünf Prozent auf knapp 244 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss betrug laut Finanzbericht des Bistums über 24 Millionen Euro. Das Bistum rechnet für 2016 mit ähnlichen Steuereinnahmen./sil/DP/tos