LUXEMBURG (awp international) - Die Inflation im Euroraum hat Ende 2016 spürbar angezogen und den höchsten Stand seit über drei Jahren erreicht. Im Dezember seien die Verbraucherpreise um 1,1 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Mittwoch nach einer zweiten Schätzung mit. Eurostat bestätigte damit wie erwartet eine erste Erhebung. Die Inflation kletterte deutlich über das November-Niveau von 0,6 Prozent und erreichte den höchsten Wert seit September 2013.

Deutlich teurer als vor einem Jahr war Energie, nachdem diese wichtige Komponente die allgemeine Preisentwicklung lange gedämpft hatte. Weil der Ölpreisverfall von 2015 aber zunehmend aus dem Jahresvergleich fällt, ergibt sich automatisch ein preistreibender Effekt. Im Dezember war Energie 2,6 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Es war das erste Mal seit langem, dass sich Energie im Jahresvergleich verteuert hat.

Die Kernteuerung, die schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausklammert, erhöhte sich im Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 0,9 Prozent. Auch hier wurde wie erwartet eine erste Schätzung bestätigt.

Mit dem jüngsten Preisanstieg nähert sich die Inflation der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) zumindest ein Stück weit an. Die EZB strebt für den Euroraum eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an, bei der sie die Stabilität der Währung als gewährleistet ansieht./jkr/tos/fbr