Die Märkte gehen davon aus, dass die Fed mit Zinserhöhungen so gut wie fertig ist, aber in Europa sieht man das anders.

Die Europäische Zentralbank gab letzte Woche den Ton an, indem sie an einer Anhebung um 50 Basispunkte festhielt. Heute sind die Norges Bank, die Bank of England und die Schweizer Nationalbank an der Reihe, um herauszufinden, ob der Abstand, den die Händler gegenüber der Fed eingepreist haben, gerechtfertigt ist.

Die Norges Bank hat ihre Zinssätze seit September 2021 kontinuierlich erhöht und Ökonomen gehen davon aus, dass sie noch mindestens zwei weitere Erhöhungen um 25 Basispunkte vornehmen wird.

Die Märkte erwarten jeweils weitere 50 Basispunkte für die EZB und die BoE und gehen davon aus, dass die SNB heute Morgen um 0830 GMT die Zinsen um 50 Basispunkte auf 1,5% anheben wird.

Die überraschend hohe britische Inflation scheint jeden Zweifel daran ausgeräumt zu haben, dass die BoE heute ebenfalls ernsthaft die Zinsen anheben wird. Um 1200 GMT wird eine Anhebung um 25 Basispunkte erwartet, die elfte Zinserhöhung in Folge.

Die Vorstellung, dass die Zentralbanker in Großbritannien und auf dem Kontinent trotz der Auswirkungen der Bankenbelastung auf die Finanzbedingungen noch zu tun haben, steht im Gegensatz zum wachsamen Ton bei der Fed.

Das Ergebnis war bisher, dass die Renditen in den USA und Europa in entgegengesetzte Richtungen gingen und der Dollar verkauft wurde.

Janet Yellen sorgte über Nacht für Aufregung, als sie vor dem Kongress erklärte, dass sie eine Pauschalversicherung für Bankeinlagen weder in Betracht gezogen noch diskutiert hat.

Aber ihre Bemerkung, dass die Einlagen kleinerer Banken im Falle von Ansteckungsgefahren abgesichert werden könnten, kam bei den Managern von Gemeinschaftsbanken gut an, auch wenn sie bei den Aktionären nicht gut ankam.

Und Asien scheint sich auf den Kurswechsel der Fed konzentriert zu haben, was die Renditen der Staatsanleihen senkte, den Euro wieder auf ein Sieben-Wochen-Hoch über 1,09 $ und den Yen auf ein Sechs-Wochen-Hoch trieb, während die Bankaktien sich stabil hielten. [MKTS/GLOB]

Die Rhetorik der Threadneedle Street und der europäischen Zentralbanker kann diese Verschiebungen heute auf die Probe stellen.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Donnerstag beeinflussen könnten:

Politische Sitzungen in Norwegen, der Schweiz und Großbritannien

Verbrauchervertrauen in der Eurozone, Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA Grafik: Das Rennen um die Zinserhöhung, https://www.reuters.com/graphics/GLOBAL-MARKETS/lbvggjjagvq/chart.png