Berlin (Reuters) - Der Preisanstieg für landwirtschaftliche Produkte hat sich im November erneut abgeschwächt, signalisiert aber weiterhin eine Verteuerung vieler Lebensmittel in Deutschland.

Die Erzeugerpreise lagen durchschnittlich 31,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im vergangenen Oktober hatte die Veränderungsrate bei 37,9 Prozent gelegen, im September bei 40,3 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Preise um 0,5 Prozent.

Steigende Nahrungsmittelpreise gehören neben Energie derzeit zu den größten Inflationstreibern in Deutschland: Verbraucher mussten dafür im Dezember durchschnittlich 24,4 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Das trug dazu bei, dass die Inflationsrate mit 8,6 Prozent außergewöhnlich hoch blieb. Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte spiegeln die Entwicklung der Verkaufspreise der Landwirtschaft (ohne Umsatzsteuer) wider. Sie zeigen damit die Entwicklungen auf der ersten Wirtschaftsstufe an, also noch bevor die Waren in den Handel kommen. Das Auf und Ab gibt damit einen frühen Hinweis auf die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise.

Pflanzliche Produkte verteuerten sich im vergangenen November um 16,7 Prozent. Das geht zu einem großen Teil auf die Entwicklung bei Speisekartoffeln zurück, für die 70,9 Prozent mehr bezahlt werden mussten. Getreide verteuerte sich um 16,1 Prozent. Für Gemüse wurden durchschnittlich 32,0 Prozent mehr verlangt als im Vorjahresmonat. Hier stiegen insbesondere die Preise für Salat (+42,5 Prozent) und Blumenkohl (+39,6 Prozent). Obst kostete dagegen 3,4 Prozent weniger, wobei unter anderem Tafeläpfel mit minus 17,3 Prozent für einen Rückgang sorgten.

Überdurchschnittlich stark kletterten die Preise für tierische Erzeugnisse mit 43,7 Prozent. Für Milch musste dabei 52,1 Prozent mehr bezahlt werden, für Eier 40,0 Prozent mehr. Bei den Preisen für Tiere gab es einen Anstieg von 36,5 Prozent, so das Statistische Bundesamt.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)