Die Verordnung zur Einrichtung der neuen EU-Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche ist am Mittwoch in Kraft getreten, und die Behörde hat bereits ihre erste Stelle ausgeschrieben: den Posten des Vorsitzenden.

Kandidaten können sich bis zum 8. Juli für die Leitung der in Frankfurt ansässigen Behörde bewerben, die voraussichtlich 430 Mitarbeiter beschäftigen wird und nächstes Jahr ihre Arbeit aufnehmen soll.

Anfang des Jahres hat die EU Frankfurt zum Sitz der Anti-Geldwäsche-Behörde (GwG) ernannt. Zuvor gab es keine EU-weite Behörde zur Kontrolle von Schwarzgeld.

"Geldwäsche und die Finanzierung des Terrorismus sind für die EU ein großes Problem. Sie stellen ein großes Risiko für die Wirtschaft und das Finanzsystem der EU sowie für die Sicherheit ihrer Bürger dar", heißt es in der Stellenausschreibung.

Die Europäische Kommission beabsichtigt, eine Auswahlliste von mindestens zwei Kandidaten zu erstellen und bis Anfang 2025 eine endgültige Auswahl zu treffen.

Der deutsche Finanzminister Christian Lindner hat sich dafür eingesetzt, dass die GwG in Frankfurt angesiedelt wird, wo sich bereits die Europäische Zentralbank und die EU-Versicherungsaufsicht befinden.

Lindner sagte auf der Social Media Plattform X, dass der Mittwoch einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die Geldwäsche darstellt.

"Ehrliche Bürger und ehrliche Geschäftsleute werden geschädigt, wenn Clans und die Mafia ... in der Lage sind, Geld im großen Stil zu waschen", sagte er.

Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas, wurde dafür kritisiert, nicht genug gegen Geldwäsche zu unternehmen.

Die GwG plant, ab Dezember weitere Stellen für Juristen und Experten auszuschreiben. ($1 = 0,9362 Euro) (Berichterstattung von Tom Sims; Redaktion: Miranda Murray und Emelia Sithole-Matarise)