FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro hat sich nach den Vortagesverlusten stabilisiert. Die Gemeinschaftswährung notierte am Freitagmittag bei 1,1025 US-Dollar und damit etwas über dem Niveau vom Vorabend.

Der Schweizer Franken ist hingegen gegenüber allen wichtigen Währungen unter Druck geraten. Das Währungspaar EUR/CHF steigt auf 0,9831 nach 0,9763 am Morgen und hat damit die Marke von 0,98 überschritten. Auch gegenüber dem Dollar verliert der Franken, so dass USD/CHF aktuell bei 0,8917 nach 0,8840 notiert.

Dabei ist die Teuerung in der Schweiz im April im Jahresvergleich stärker als erwartet zurückgegangen. Zum einen scheinen die Zinserhöhungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Wirkung zu zeigen, zum anderen entspannt sich die Lage bei den Rohstoff- und Energiepreisen.

Am Donnerstag war der Euro unter Druck geraten, nachdem die EZB im Kampf gegen die hohe Inflation das Tempo der Zinserhöhungen gedrosselt hatte. Zum Wochenausklang stehen nun an den Finanzmärkten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt im Mittelpunkt. Die Entwicklung spielt eine grosse Rolle für die amerikanische Geldpolitik, da die Löhne wegen der niedrigen Arbeitslosigkeit relativ stark steigen.

Für die US-Notenbank Fed bedeutet das in erster Linie ein zusätzliches Inflationsrisiko. Ein etwas schwächerer Arbeitsmarkt käme ihr daher nicht ungelegen, weil dies die Bekämpfung der hohen Inflation erleichtern würde.

Derweil dürfte der Bericht nicht in der Lage sein, die Aussagen des Fed vom Mittwoch, nämlich dass das Ende des Zinserhöhungszyklus erreicht sein dürfte, schon wieder infrage zu stellen, so Devisenexpertin You-Na Park-Heger von der Commerzbank. Selbst ein stärkerer Arbeitsmarktbericht dürfte wohl nicht ausreichen, das gesamte Bild einer sich allmählich abkühlenden US-Wirtschaft in Zweifel zu ziehen.

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