FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Montag bis am frühen Nachmittag zum US-Dollar und zum Schweizer Franken etwas an Wert gewonnen. Damit notiert die Gemeinschaftswährung zum Dollar auf 1,0636 nach 1,0609 USD am Morgen. Dennoch liegt der Euro nicht weit über seinem elfmonatigen Tiefstand von vergangener Woche. Zum Franken notiert der Euro auf 1,0736 nach 1,0714 CHF am Morgen. Dies, nachdem die Schweizer Nationalbank (SNB) in der abgelaufenen Handelswoche den stärksten Anstieg der Sichtguthaben seit dem Brexit-Entscheid in Grossbritannien im vergangen Juli verzeichnete. Der Dollar notiert zum Franken auf 1,0094 CHF und damit kaum verändert zum Stand am Morgen.

Nennenswerte Impulse blieben im Vormittagshandel weitgehend aus. Ursache der Euro-Erholung war ein auf breiter Front schwächerer Dollar. Die Verluste folgen auf starke Kursgewinne in der vergangenen Woche, die auf Erwartungen einer lockeren Fiskalpolitik unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump zurückgingen. Am deutlichsten gewannen zum Wochenstart gegenüber dem Dollar der südafrikanische Rand und der russische Rubel, die jeweils mehr als ein Prozent zulegten.

Im Nachmittagshandel rückt die Geldpolitik in den Mittelpunkt. In Europa wird sich EZB-Präsident Mario Draghi zu Wort melden. Er äussert sich am späten Nachmittag Rahmen einer Plenardebatte zum Jahresbericht der Notenbank im Europäischen Parlament. In den USA wird Notenbank-Vize Stanley Fischer das Wort ergreifen. Mittlerweile gehen die Finanzmärkte fest von einer Zinsanhebung der Fed im Dezember aus.

SNB VERZEICHNET STARKEN ASTIEG DER SICHTGUTHABEN

Die SNB verzeichnete in der vergangenen Handelswoche eine Zunahme der Sichtguthaben um 4,8 Mrd auf 524,7 Mrd CHF und damit den stärksten seit dem Brexit-Entscheid. Dies deutet auf kräftige Interventionen am Devisenmarkt hin, wenn auch die SNB diesbezügliche Anfragen nicht kommentieren wollte.

Am vergangenen Donnerstag bekräftigte SNB-Direktorin Andréa Maechler allerdings die Bereitschaft der SNB zu Interventionen am Devisenmarkt. Zwar kletterte der Dollar in den Wochen nach der Präsidentschaftswahl in den USA gegenüber dem Franken von knapp 0,97 CHF zeitweise auf über Parität, der Aufwärtsdruck auf den Franken zum Euro hält jedoch an. Noch am Freitag fiel die Gemeinschaftswährung vorübergehend unter die Marke von 1,07 CHF.

bgf/jsl/zb/jl