--EY sieht "Frühlingsaufschwung"

--Automarkt aber weiter deutlich unter Vorkrisenniveau

--Produktionszahlen ziehen an, VDA erhöht Prognose

(NEU: Produktionszahlen VDA, Aussagen EY)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Automarkt hat sein Wachstum im März deutlich beschleunigt. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte, stiegen die Pkw-Neuzulassungen um 16,6 Prozent auf 281.361 Fahrzeuge. In den ersten drei Monaten betrug das Plus 6,5 Prozent auf 666.818 Autos.

"Die Erholung auf dem Neuwagenmarkt gewinnt erfreulicherweise an Fahrt, nach dem relativ schwachen Jahresbeginn bahnt sich jetzt ein kräftiger Frühlingsaufschwung an", sagt Peter Fuß, Partner bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Er verwies auf die Entspannung beim Chipmangel und das große Auftragspolster aus dem vergangenen Jahr.

Diese Sonderkonjunktur dürfte aber bald nachlassen: "Die schwache Konjunkturentwicklung und die hohe Inflation führen zu sinkenden Neuwagenbestellungen", sagte Fuß. Für das Gesamtjahr rechnet er mit einem Wachstum des deutschen Neuwagenmarktes um 10 Prozent. Das Vorkrisenniveau bleibe aber in weiter Ferne.

Fast alle deutschen Marken legten im März zu, wie aus den KBA-Zahlen hervorgeht. So kam Marktführer Volkswagen auf einen Anstieg von knapp 30 Prozent auf 49.894 Autos. Mercedes verzeichnete ein Plus von 38 Prozent auf 28.108 Fahrzeuge, BMW von 7,3 Prozent auf 21.246 Pkw.

Bei den Neuzulassungen entfielen 15,7 Prozent auf Elektro-Pkw (BEV). 29,9 Prozent der Autos verfügten über einen hybriden Antrieb. 36,7 Prozent der Neuwagen waren mit einem Benzinmotor ausgestattet.

Die Produktion in Deutschland zog das elfte Mal in Folge an, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte. Im März liefen 441.900 Autos von den hiesigen Bändern, gut zwei Drittel mehr als im sehr schwachen Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal stieg die Produktion um 39 Prozent auf 1,1 Millionen Pkw. Der VDA hob seine Produktionsprognose für dieses Jahr auf 3,79 Millionen Autos von 3,69 Millionen an. Auch damit läge das Niveau weit unter dem Vorkrisenwert von 4,66 Millionen im Jahr 2019.

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April 05, 2023 08:34 ET (12:34 GMT)