KÖLN (awp international) - Lieferengpässe, steigende Rohstoffpreise und die Pandemie machen der deutschen Süsswarenindustrie nach eigenen Angaben schwer zu schaffen. "Der Markt für wichtige Rohstoffe ist leergefegt, langjährig bestehende Lieferketten funktionieren nicht mehr", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Süsswarenindustrie (BDSI), Carsten Bernoth, am Dienstag in Köln. Dies könne sogar Folgen für das Ostergeschäft haben, "etwa dass nicht alle beliebten Produkte wie Schoko-Hasen wie geplant produziert werden können".

Am Sonntag (30. Januar) beginnt in Köln die Internationale Süsswarenmesse ISM. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wollen bei der viertägigen Fachmesse knapp 1100 Unternehmen aus 56 Ländern ihre Süsswaren und Snacks präsentieren.

Trotz der aktuellen Probleme sprach der Branchenverband für das vergangene Jahr von einer stabilen Entwicklung bei Produktion und Umsatz. Die Produktionsmenge habe um schätzungsweise 1,3 Prozent auf 3,9 Millionen Tonnen zugelegt, der Umsatz sei um 2,2 Prozent auf rund 13,1 Milliarden Euro gestiegen. Im wichtigen Exportgeschäft habe der Umsatz bei 8,9 Milliarden Euro (plus 4,2 Prozent) gelegen und damit wieder das Vor-Corona-Niveau von 2019 erreicht.

Im Trend lägen derzeit Produkte mit natürlichen Zutaten wie Nüssen, getrockneten Beeren oder Sesam, so der BDSI. Viele Hersteller setzten dabei auf pflanzliche Proteinquellen. "Immer mehr Produkte beinhalten etwa Hafer, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Soja, Linsen- oder Erbsenproteine." Auch Produkte mit verringertem Zuckergehalt gehörten wie schon in den Vorjahren zu den Produkttrends.

Die deutsche Süsswarenindustrie beschäftigte 2021 nach BDSI-Angaben rund 50 000 Menschen. Der Verband vertritt über 200 Unternehmen. Im Lebensmittelhandel hat das Süsswarensortiment laut Handelsverband Deutschland einen Umsatzanteil von rund zehn Prozent./tob/DP/eas