FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Staatshaushalt hat das Jahr 2023 mit einem Finanzierungsdefizit von 82,7 Milliarden Euro beendet. Das waren etwa 14 Milliarden Euro weniger als im Jahr 2022, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf vorläufiger Basis mitteilte. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ergibt sich für 2023 eine Defizitquote von 2,0 Prozent, die damit deutlich niedriger war als in den drei vorangegangenen Jahren. Sie liegt auch unterhalb des europäischen Referenzwertes von 3 Prozent aus dem Stabilitäts- und Wachstumspakt, der allerdings bis einschließlich 2023 ausgesetzt war.

Vor allem der Bund konnte sein Finanzierungsdefizit gegenüber dem Vorjahr erheblich verringern. Im Jahr 2022 hatten die Entlastungspakete der Bundesregierung zur Abmilderung der Energiekrise und Stabilisierung der Wirtschaft zu hohen Ausgaben geführt. Im Jahr 2023 erfolgten zwar ebenfalls umfangreiche Zahlungen für die Gas- und Strompreisbremse, es entfielen aber größtenteils die Ausgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, zum Beispiel für Tests und Impfstoffe.

Daneben zahlte der Bund auch weniger Transfers an Länder und Sozialversicherungen, deren Finanzierungssalden sich dadurch verschlechterten. Die anhaltende finanzielle Belastung durch die große Zahl an Geflüchteten machte sich vor allem bei den gestiegenen Ausgaben der Gemeinden bemerkbar, die ebenso wie Bund und Länder das Jahr 2023 mit einem Defizit abschlossen.

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January 15, 2024 04:09 ET (09:09 GMT)