FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Montag wie auch viele andere Staatspapiere in Europa unter Druck geraten. Am Markt wurden mehrere Gründe für die Entwicklung genannt. Der für den deutschen Markt richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Abend um 0,27 Prozent auf 159,23 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg um knapp drei Basispunkte auf 0,54 Prozent.

Als ein Grund für die Schwäche an den Rentenmärkten wurde genannt, dass die Angst vor einer Ausbreitung der Turbulenzen an den chinesischen Aktienmärkten auf andere Börsen zumindest etwas abgeklungen sei. Allerdings blieb die Tagesentwicklung an vielen Handelsplätzen schwankungsanfällig, was für eine anhaltend hohe Nervosität spricht. Für Belastung an den Anleihemärkten dürfte zudem ein in dieser Woche hohes Nettoangebot an neuen Staatspapieren gesorgt haben.

Im Euroraum gerieten spanische Schuldtitel besonders deutlich unter Druck. Hier wurde auf die Regierungsbildung in Katalonien verwiesen, die am Sonntag in letzter Minute gelang. Die US-Bank JP Morgan argumentierte, dies setze die Politik auf nationaler Ebene unter erheblichen Zugzwang, weil die Abspaltungsbemühungen Kataloniens einen Schub erfahren dürften.

In Griechenland gaben die Renditen für Staatspapiere gegen den Trend nach. Beobachter nannten die Ausarbeitung einer Rentenreform durch die Regierung und die Wahl von Kyriakos Mitsotakis zum neuen Vorsitzenden der konservativen Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) als Grund. Mit Mitsotakis habe Ministerpräsident Alexis Tsipras einen starken Gegner bekommen, der für Reformen und Erneuerung stehe, kommentierten Analysten im griechischen Rundfunk./bgf/jha/