FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Zinsanstieg an den Kapitalmärkten hat sich am Montagmorgen fortgesetzt. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten im frühen Handel mit bis zu 0,66 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Dezember 2015. Fünfjährige Schuldtitel der Bundesrepublik warfen erstmals seit Ende 2015 - wenn auch nur kurzzeitig - einen leicht positiven Zinssatz ab.

Die Kurse der Bundesanleihen gerieten im Gegenzug unter Druck. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel am Morgen deutlich um 0,26 Prozent auf 159,39 Punkte. Auch in vielen anderen Euroländern verlief der Handelsstart an den Rentenmärkten ähnlich.

Fachleute nennen vor allem zwei Gründe für den internationalen Zinsauftrieb. Zum einen wird auf das robuste Wachstum der Weltwirtschaft verwiesen, das sicherere Anlagen wie Staatsanleihen als wenig lukrativ erscheinen lässt. Zum anderen wird die Geldpolitik großer Notenbanken angeführt, die an den Märkten vorweg genommen werde. So sieht es in den USA nach weiteren Leitzinsanhebungen aus, während andere große Notenbanken wie die Bank of Canada oder die Bank of England ihre Geldpolitik auch schon gestrafft haben. Die Europäische Zentralbank (EZB) bewegt sich zumindest in Richtung einer weniger lockeren Geldpolitik.

Zum Wochenstart dürften vor allem amerikanische Konjunkturdaten auf das Interesse der Anleger stoßen. Veröffentlicht werden unter anderem Preisdaten, die für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed eine große Rolle spielen. Der Verbraucherpreisindex PCE gilt als das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß. Bisher zeigt er eine spürbar geringere Inflationsrate an als der allgemeine Preisindex CPI. Für Fachleute ist dies ein entscheidender Grund, warum die Fed ihre Zinswende nach wie vor vorsichtig vollzieht./bgf/jkr/das