FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Mittwoch zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,18 Prozent auf 170,20 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf minus 0,06 Prozent. Auch in den meisten andern Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach.

Dominiert wird das Geschehen durch die Inflationsentwicklung in den USA. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,0 Prozent. Im Oktober hatte die Rate noch bei 6,8 Prozent gelegen. Es ist die höchste Inflationsrate seit dem Jahr 1982. Damit wurden die Erwartungen von Analysten getroffen. Einige Händler hatten aber wohl mit einem noch deutlicheren Anstieg gerechnet. Die Anleihekurse legten sowohl in den USA wie auch Europa zu.

Zuletzt hatte sich nach Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell unter den Anlegern die Ansicht verfestigt, dass die Fed mit ihren geldpolitischen Maßnahmen die hohe Inflation in den Griff bekommen kann, ohne den konjunkturellen Aufschwung zu gefährden. Mittlerweile gehen die Finanzmärkte von mindestens drei Zinserhöhungen in den USA in diesem Jahr aus. Die neuen Daten verstärkten zumindest die Zinserhöhungserwartungen nicht noch weiter.

"Die gute Nachricht ist: In den kommenden Monaten wird die US-Inflationsrate in den Rückwärtsgang gehen, auch ohne Zutun der US-Notenbank", schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Alleine der kleiner werdende Basiseffekt bei den Energiepreisen sorge dafür. "Es ist also nicht die Frage, ob die Inflationsraten fallen, sondern auf welchen Niveaus sie sich einpendeln werden."/jsl/he