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Energie-Dilemma: China zwischen Dekarbonisierung und Industrie-Nachfrage 
 
2021-01-12 / 09:51 
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- China strebt Kohlenstoffneutralität bis 2060 an 
 
- Aktuelle Energiepolitik führt zu Stromausfällen in mehreren Provinzen 
 
- Frage der Energiesicherheit noch nicht gelöst 
 
Ende 2020 kam es in mehreren Provinzen Chinas zu Stromausfällen. Laut der 
Experten von JK Capital Management Ltd., einem Unternehmen der La 
Française-Gruppe, ist dies ein strukturelles Problem. "Um seine Ziele für 
saubere Energie zu erreichen, muss China den schwierigen Spagat zwischen 
Energiesicherheit und Dekarbonisierung seiner Energieträger schaffen. Das 
sind zwei Ziele, die sich gegenseitig auszuschließen scheinen, da das 
Erreichen des einen Ziels wahrscheinlich zu einer Verzögerung des anderen 
führt", so Fabrice Jacob, CEO, und Aravindan Jegannathan, Senior Analyst, 
von JK Capital. 
 
*Massiver Ausbau erneuerbarer Energien* 
 
China strebt an, im Jahr 2060 kohlenstoffneutral zu sein. Das Land versucht, 
dieses Ziel zu erreichen, indem es seinen Energiemix durch eine Erhöhung des 
relativen Anteils von Wind- und Solarenergie sowie Erdgas an der 
Stromerzeugung verbessert. "Die chinesische Regierung aktualisierte kürzlich 
ihre nationalen Klimaziele für 2030 und kündigte an, die CO2-Intensität des 
Bruttoinlandsprodukts um mehr als 65 % gegenüber dem Niveau von 2005 zu 
senken. Das vorherige Ziel sah eine Reduzierung um 60 bis 65 % bis 2030 
vor", sagen Jacob und Jegannathan. Der Anteil nicht-fossiler Energien - 
erneuerbare Energien und nuklear erzeugter Strom - soll 25 % des 
Energiemixes ausmachen, verglichen mit einem früheren Ziel von 20 %. Der 
Fokus auf Wind- und Solarenergie bleibt mit einem erwarteten Anstieg von 
800 GW in den nächsten zehn Jahren bestehen. Die Nationally Determined 
Contribution (NDC)-Ziele für die installierte Kapazität der Wind- und 
Solarenergieerzeugung sehen eine Erhöhung von derzeit 415 GW bis Ende 2019 
auf 1.200 GW bis Ende 2030 vor. Von 2015 bis 2020 stieg der Anteil der 
nicht-fossilen Energie von 12 % auf 16 %. Die Investmentexperten sind sich 
einig: "Das Land ist auf dem besten Weg, bis 2030 25 % zu erreichen." 
 
*Hausgemachter Versorgungsengpass bei Kohle* 
 
China hat mehrere Kohleminen in der Provinz Shanxi, dem Zentrum des 
chinesischen Kohlebergbaus, geschlossen, nachdem es in den ersten elf 
Monaten des Jahres 2020 zu einigen Unfällen kam. Die Kohleproduktion in der 
Inneren Mongolei, die ein Drittel der chinesischen Kohleproduktion umfasst, 
wurde ebenfalls beeinträchtigt, da im Laufe des Jahres 
Korruptionsuntersuchungen eingeleitet wurden. Außerdem hat China aus 
politischen Gründen Repressalien gegen Australien verhängt. "Australische 
Importe, einschließlich Kohle, sind nun entweder verboten oder mit 
hohen Zöllen belegt, nachdem Australien unter anderem auf eine Untersuchung 
der Herkunft des Coronavirus gedrängt hatte", so die Investmentexperten. 
Auch die breit angelegte Kampagne zur Reduzierung der Kohleverstromung, um 
den Emissionsverpflichtungen des Landes nachzukommen, hat die heimische 
Kohleversorgung unter Druck gesetzt. Laut JK Capital haben diese 
Maßnahmen zu einer Verknappung des Kohleangebots und einem starken 
Anstieg der Kohlepreise geführt, wobei Kohle immer noch mehr als 55 % der 
chinesischen Stromproduktion ausmacht. 
 
*Markt sollte Preise bestimmen* 
 
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Preisgestaltung. Während die 
Kohlepreise vom Markt bestimmt werden, bleiben die Stromtarife unter 
staatlicher Kontrolle. "Die Stromerzeugungsunternehmen müssen die 
Energiepreise niedrig halten, was häufig zu Verlusten führt, wenn der 
Kohlepreis so hoch ist wie im Moment. Derzeit verlieren die Kraftwerke mehr 
Geld, je mehr Strom sie erzeugen. Das hält sie davon ab, Kohlevorräte 
anzulegen und mehr zu produzieren", so die Investmentexperten. Eine 
Anpassung der Stromtarife an Angebot und Nachfrage würde eine effizientere 
Energienutzung gewährleisten. "Derzeit zahlen chinesische Haushalte pauschal 
subventionierte Tarife, die viel niedriger sind als die der industriellen 
Verbraucher, da das Preissystem nicht die wahren Kosten der Stromerzeugung 
widerspiegelt. Da Chinas Strombedarf weiter wächst, sollte die 
Preisgestaltung für Strom stärker marktgesteuert sein", sind sich Jacob und 
Jegannathan einig. 
 
*Fazit* 
 
China war eines der ersten Länder, das sich von den Lockdowns während der 
Pandemie erholte. So erreichten die Exporte im November 2020 ein Rekordhoch 
und wuchsen um 21,2 % gegenüber dem Vorjahr. Und obwohl die Wirtschaft zu 
Beginn des Jahres 2020 stilllag, stieg der Stromverbrauch in China in den 
ersten elf Monaten des Jahres um 2,5 % gegenüber dem Vorjahr. Der derzeitige 
kalte Winter erhöht die Energienachfrage zusätzlich. Die aktuellen Ausfälle 
sollten zwar nicht als großes Problem betrachtet werden, dienen aber 
als Warnsignal für China. "Das Land muss seine Energiepolitik hinsichtlich 
der Erreichung der Dekarbonisierung hinterfragen, ohne die Energiesicherheit 
zu gefährden. Die Situation zeigt deutlich, wie schwierig es für ein 
großes industrielles Entwicklungsland ist, sich in Richtung 
Dekarbonisierung zu bewegen, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen und 
gleichzeitig die Strompreise für die Verbraucher niedrig zu halten sowie die 
Finanzstabilität der Stromerzeuger zu sichern", fassen Jacob und Jegannathan 
zusammen. 
 
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