MADRID (dpa-AFX) - Die unbefristeten Proteste spanischer Taxifahrer gegen Uber und andere Online-Fahrdienste gehen nach einer Woche unvermindert weiter. Am Montag blockierten Streikende in Madrid mit Hunderten Autos die Hauptverkehrsader Paseo de la Castellana. Dabei wurden sie auch von Kollegen aus anderen Regionen unterstützt, bis die Polizei mit Abschleppwagen anrückte. Erst nach Stunden konnte die Blockade aufgelöst werden.

Wie bereits vor wenigen Tagen kam es erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitsbeamten und Taxifahrern. Sechs Menschen seien leicht verletzt worden, darunter ein Polizist, berichteten spanische Medien.

Die Madrider "taxistas" fordern strengere Regeln für die Online-Fahrdienste. Neben einer größeren Einschränkung der Fahrzeugzulassungen für Uber und Cabify wollen sie vor allem durchsetzen, dass die Kunden die App-Dienste mindestens sechs Stunden im Voraus bestellen müssen.

Nur ganz vereinzelt sind in diesen Tagen in der spanischen Hauptstadt Fahrer zu finden, die ungeachtet des Ausstands Kunden aufnehmen - allerdings heimlich und mit Angst. "Wenn das herauskommt, dann kann es gut sein, dass mir mein Auto zertrümmert wird", sagte ein Taxifahrer, der anonym bleiben wollte. "Aber ich muss meine Familie ernähren."

In Barcelona, wo die Taxifahrer ebenfalls tagelang gestreikt hatten, war vor wenigen Tagen eine vorläufige Einigung erzielt worden. Die katalanische Regionalregierung hatte vorgeschlagen, dass die Online-Fahrdienste mindestens eine Stunde im Voraus reserviert werden müssen. Die "taxistas" hatten diese Lösung mit knapper Mehrheit akzeptiert./cfn/DP/fba