Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Lehrer-Präsident will mehr Entscheidungsspielraum von Schulen 

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat "für mehr Entscheidungsspielräume der Einzelschule" im Kampf gegen die Omikron-Variante plädiert. Dem Nachrichtenportal Watson sagte er zudem, das Beste sei vollständiger Präsenzunterricht, jedoch sei es "ein verhängnisvoller Fehler", wenn die Kultusministerkonferenz und die Schulministerien keinen Notfallplan bereithielten. "Erst zu überlegen, was zu tun ist, wenn die Omikronwelle in die Schulen schwappt, ist zu spät." Der Epidemiologe Markus Scholz sagte dem Portal, halte man unter den aktuellen Gegebenheiten am Präsenzunterricht fest, "nimmt man stillschweigend zum einen die Durchseuchung des Kinder- und Jugendbereiches in Kauf, zum anderen werden dadurch natürlich auch Infektionen zwischen Familien weitergegeben".


Peking setzt Abschottung vor Olympischen Winterspielen in Gang 

Einen Monat vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking hat die chinesische Hauptstadt ein System der vollständigen Abschottung für die Sportstätten und Helfer in Gang gesetzt. In den kommenden Wochen sind tausenden Beteiligten sämtliche direkten Kontakte zur Außenwelt untersagt. Betroffen sind Freiwillige, Reinigungskräfte, Küchenpersonal und Fahrer. Mit den Olympischen Winterspielen vom 4. bis 20. Februar und den darauf folgenden Paralympics will China ein Beispiel für den Umgang mit der Corona-Pandemie vorführen. Auch die rund 3.000 Athleten und Medienvertreter, die zu den Olympischen Spielen nach Peking kommen, sollen sich für die gesamte Dauer ihres Aufenthalts in strikte Abschottung begeben.


BDA: Quarantänevorschriften schnellstmöglich anpassen 

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat auf eine Verkürzung von Quarantänezeiten gedrungen. "Die Quarantänevorschriften müssen jetzt schnellstmöglich angepasst werden, damit auch in der Omikron-Welle jederzeit Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann", erklärte der Verband. Gerade bei symptomlosen Infizierten und Kontaktpersonen müsse eine verkürzte Quarantäne möglich sein, wenn sonst die Infrastruktur gefährdet sei. Darüber hinaus müssten auch wieder Arbeitsquarantänen ermöglicht werden. Dieses Instrument, bei dem unter Quarantäne stehende Beschäftigte im Rahmen eines besonderen Hygienekonzepts weiter arbeiten könnten, habe sich bereits in der ersten und zweiten Welle der Pandemie bewährt, etwa in der Lebensmittelindustrie und im Krankenhausbereich.


GEW warnt Politik beim Thema Schulschließungen vor falschen Versprechen 

Nicht an allen Schulen wird nach Einschätzung von GEW-Chefin Maike Finnern Präsenzunterricht weiterhin durchgängig möglich sein. "Wir müssen uns ehrlich machen", sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Dienstag dem Portal "Business Insider. "Es wird Schulen geben, die auf Distanz unterrichten müssen", sei es durch eine hohe Zahl an Corona-Infektionen oder durch Quarantäneanordnungen in der Schülerschaft beziehungsweise unter den Lehrenden.


Buschmann: Frage der Impfpflicht hängt auch von der Schutzdauer der Vakzine ab 

Ob eine Impfpflicht Sinn macht, hängt nach Überzeugung von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auch von der Dauer der Wirkung der Vakzine ab. "Wenn es im Februar/März belastbare Anhaltspunkte dafür gibt, dass die Impfpflicht eine deutliche Vergrößerung des Freiheitsspielraums für uns alle bringt, dann spricht viel dafür", sagte er der Wochenzeitung "Zeit". Sollte das Impfen hingegen absehbar nur für zwei, drei Monate helfen, "dann spricht das eher gegen eine Impfpflicht". Im Bundestag werden derzeit verschiedene Gruppenanträge zur Frage einer möglichen Impfpflicht vorbereitet.


Frankreichs Opposition verzögert Einführung von Corona-Impfpass 

Die französische Opposition hat die Einführung eines Corona-Impfpasses überraschend verzögert. Eine "Vereinigung der Unverantwortlichen" habe versucht, die Verabschiedung des entsprechendes Gesetzes zu verzögern, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Dienstag dem Sender France Inter. Die Regierung wollte den Impfpass, der der deutschen 2G-Regelung entspricht, nach bisherigen Plänen zu Mitte des Monats einführen. Attal betonte, möglichst nah am ursprünglichen Termin bleiben zu wollen.


Mehr als eine Million Corona-Neuinfektionen in den USA 

Die USA haben am Montag erstmals mehr als eine Million Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert und damit einen neuen weltweiten Höchstwert erreicht. Das meldete die Johns Hopkins-Universität. Bereits am Sonntag hatte der prominente Virologe Anthony Fauci gesagt, die Kurve der Neuinfektionen in den USA verlaufe derzeit "fast senkrecht".


Grünen-Gesundheitssprecher will Verbesserung der Datenlage 

Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, hat dringende Maßnahmen gefordert, um dauerhaft tagesaktuelle Daten zu den Corona-Infektionen sicherzustellen. "Klar ist nach zwei Jahren Pandemie, das kann so nicht weitergehen", sagte Dahmen im ARD-Morgenmagazin. "Wir brauchen meines Erachtens drei Dinge, um eine bessere Datenlage für die Grundlage politischer Entscheidungen zu haben." Ein "Digitalisierungsschub" müsse sicherstellen, "dass Daten, die da sind, auch vernetzt tagesaktuell zur Verfügung stehen". Zudem müssten die Gesundheitsämter besser ausgestattet werden, und für die Testkapazitäten und deren Einbindung dürfe es nicht länger "nur eine werktägliche Nine-to-five-Infrastruktur" geben. Dahmen kündigte einen Ausbau der elektronischen Patientenakte, ein Gesundheitsregistergesetz und ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz an.


Klinikärzte fordern kürzere Quarantäne bei Omikron-Infektionen 

Deutschlands Klinikärzte fordern eine substanzielle Verkürzung der Quarantäne-Zeit für Omikron-Infizierte und deren Kontaktpersonen, die in wichtigen Versorgungsbereichen arbeiten. "Genesene und Geimpfte sollten nach sieben Tagen wieder zur Arbeit gehen dürfen, wenn sie am sechsten Tag nach Feststellung einer Omikron-Infektion einen PCR-Test machen und dieser negativ ausfällt", sagte Michael Weber, Präsident des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte (VlK), der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Dienstag.


Weitere chinesische Millionenstadt im Corona-Lockdown 

In China ist in einer weiteren Millionenstadt wegen Corona-Infektionsfällen ein kompletter Lockdown verhängt worden. In Yuzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan war es den Einwohnern seit Montagabend untersagt, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Die örtlichen Behörden kündigten an, dass die strikte Einhaltung der Ausgangssperre von Wachposten kontrolliert werden solle. In Yuzhou, einer Stadt mit 1,17 Millionen Einwohnern, waren in den vergangenen Tagen drei Corona-Ansteckungsfälle entdeckt worden. In der nördlichen Millionenmetropole Xi'an gilt bereits seit zwei Wochen ein Komplett-Lockdown, nachdem es dort zu einem Coronavirus-Ausbruch gekommen war. Xi'an verzeichnete mehr als 1.600 Infektionsfälle seit dem 9. Dezember.

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/ank/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 04, 2022 08:15 ET (13:15 GMT)