Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die im Vorstand der Deutschen Bundesbank für Märkte zuständige Sabine Mauderer hat einen "präzisen Stufenplan" für den Ausstieg aus der Energieversorgung mit Öl und Gas gefordert. Mauderer sagte in einer Rede im CDU-Wirtschaftsrat laut veröffentlichtem Redetext, dass sich stabile Preise nur in einem verlässlichen Umfeld bilden könnten. Deshalb müsse der Energiebedarf der nächsten Jahre ermittelt und festgestellt werden, wie viel aus nachhaltigen Quellen kommen könne und wie viel Öl und Gas noch benötigt würden. "Ein präziser Stufenplan, in welchem Jahr welche Energiequellen benötigt werden und wie viel davon importiert werden muss, ist unerlässlich", sagte sie.

Mauderer zufolge hätte ein präziser Stufenplan den Vorteil eines geordneten Ausstiegs aus Öl und Gas und würde die Regierungen unter Druck setzen, weil er für Transparenz sorgen würde. "Er könnte die Märkte weiter beruhigen und den Preisdruck nachhaltig sinken lassen", sagte Mauderer. Begleitend könnte ein koordinierter Energieimport auf europäischer Ebene die Verhandlungsposition und damit die Preise positiv beeinflussen.

Der vom russischen Überfall auf die Ukraine ausgelöste Inflationsschub im Euroraum ist maßgeblich auf den Anstieg der Energiepreise zurückzuführen. Die Bundesregierung versucht seit einiger Zeit, den Ausbau von Windkraft und Stromtrassen planerisch zu vereinfachen. Allerdings hängt Deutschland insgesamt noch zu 80 Prozent von fossiler Energie ab.

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January 18, 2023 09:05 ET (14:05 GMT)