Tops
Vistra (+20 %): Der Markt zeigte sich davon begeistert, dass das texanische Unternehmen sein Portfolio um Energy Harbor ergänzt - für einen Kaufpreis von 3 Mrd. USD und eine 15%ige Beteiligung an Vistra Vision. Die neue Vistra-Tochter soll die Bestandsanlagen in den Bereichen Kernkraft, erneuerbare Energien, Stromspeicherung und -verteilung mit den entsprechenden Assets von Energy Harbor zusammenführen.
SEA Limited (+18 %): Das in Singapur ansässige Unternehmen, das - wie der Name nicht unbedingt vermuten lässt - im Bereich Internethandel und Web-Entertainment tätig ist, erzielte den ersten Quartalsgewinn seiner Geschichte. Ermöglicht wurde dies jedoch nur durch eine drastische Kostensenkung und insbesondere den Rückzug aus einigen Ländern.
John Wood (+13 %): Die Spekulationen um den schottischen Dienstleister der Öl- und Gasbranche reißen nicht ab. Die Fondsgesellschaft Apollo wirbt noch immer um das Unternehmen und hat ihr ursprüngliches Angebot bereits zum dritten Mal erhöht. Nun soll ein Kaufpreis von 237 GBP je Aktie im Raum stehen - ein Niveau, das das Management des Unternehmens nach wie vor als zu niedrig einstuft.
Dick's Sporting Goods (+13 %): Für den US-amerikanischen Sportartikel-Filialisten stehen alle Ampeln auf Grün: Die Ergebnisse des Jahres 2022, die Prognose für das laufende Jahr und die Dividende lagen sämtlich über den Erwartungen. Auch zeigten sich die Anleger begeistert über den von der Unternehmensleitung entschlossen angegangenen Bestandsabbau, der einen optimalen Start in das neue Geschäftsjahr ermöglicht.
Traton (+10 %): Die durch ihre Marken MAN und Scania bekannte Lkw-Tochter von Volkswagen hat den Markt mit soliden Prognosen für das laufende Jahr überzeugt. Für Zuversicht beim Management sorgen die prall gefüllten Auftragsbücher. Dem Unternehmen zufolge soll die operative Marge 2023 zwischen 6 und 7 % liegen.
SMA Solar (+10 %): Auch bei dem Solarenergiespezialisten sorgten die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres und der Ausblick für 2023 für Kursauftrieb. Das Unternehmen verzeichnete zum Jahresende eine dynamische Entwicklung mit einem deutlichen Anstieg des Auftragsvolumens. Dieser Trend gibt dem Research-Haus Jefferies recht, das die Aktie zum Kauf empfohlen und ein Kursziel von 85 EUR ausgegeben hatte.
Dassault Aviation (+9 %): Der Flugzeugbauer wird von unerwartet hohen Margen für das Jahr 2022 beflügelt. Laut UBS hat die Verteidigungsindustrie die Rentabilität gesichert, insbesondere weil die Nachrüstungsverträge für die indischen und katarischen Rafale lukrativer ausfallen als vorhergesehen. Und als Sahnehäubchen: Die Kriegskasse des Konzerns ist durch die Zahlungen aus Vorbestellungen beachtlich angeschwollen. Der Markt hat dem Konzern noch nicht einmal die Prognosen recht dürftiger Lieferungen für das Jahr 2023 übel genommen (15 Rafale und 35 Falcon). Flops
Belimo (-12 %): Das in Zürich ansässige Industrieunternehmen enttäuschte seine Fans, denn man beließ die Dividende trotz einer Ergebnissteigerung auf unverändertem Niveau. Da die Bewertung des Spezialisten für Servomotoren bereits mehr als großzügig ist, tut sich der Markt mit Irritationen dieser Art eher schwer. Dennoch entspricht der Ausblick den Erwartungen.
OVH (-16 %): Das Papier des führenden europäischen Webhosting-Anbieters hat diese Woche mit einer bedeutenden Aktienveräußerung seitens KKR und TowerBrook für Furore gesorgt. Verkauft wurden rund 5 Millionen Aktien zu je 12,90 EUR. In einer solchen Situation müssen die Verkäufer einen attraktiven Preis anbieten, damit der Markt das Papier aufnimmt - einen Preis also, der unter dem aktuellen Börsenkurs liegt. Folglich steht die Aktie punktuell stark unter Druck.
Casino (-16 %): Der Händler begann die Woche mit der Bekanntgabe einer erneuten Anteilsübertragung im Rahmen seiner Entschuldung. Der Markt fürchtet noch immer die Schwierigkeiten von Casino, sich aus der Schuldenspirale zu befreien. Gegen Ende der Woche bestätigte der Konzern, in Verhandlungen über die Annäherung seiner Vertriebsaktivitäten in Frankreich (9.100 betroffene Läden) mit denen von Teract zu stehen. Diese Meldung konnte jedoch die Veröffentlichung deutlich schlechterer Jahresergebnisse nicht ausgleichen.
HelloFresh (-16 %): Eine kalte Dusche für den deutschen Konzern, dessen Prognosen für 2023 nicht den Erwartungen entsprechen. Das Wachstum wird wieder in den Hintergrund treten, da die Zielvorgaben zwischen 2 % und 10 % liegen (im Vergleich zu 27 % im Jahr 2022). Was die Ergebnisse angeht, so dürfte der Anstieg weniger stark ausfallen als von den Anlegern erhofft. JP Morgan hat - ausgehend von einer ohnehin vorsichtigen Haltung gegenüber der Aktie - sein Kursziel von 21 auf 17 EUR gesenkt und behält seine negative Einschätzung bei.
JCDécaux (-18 %): 2022 waren die Ergebnisse nicht überwältigend, doch diese Woche wurde das Unternehmen vor allem aufgrund der Prognosen für das laufende Quartal abgestraft, die einen starken Rückgang der Geschäftstätigkeit in China zu Beginn des Jahres beinhalten. Der Konzern geht davon aus, dass sich im März eine positive Wende abzeichnet, doch der Markt möchte hierfür erst Belege sehen.
Euroapi (-26 %): Sanofis ehemalige Tochtergesellschaft für pharmazeutische Wirkstoffe treibt ihre Aktionäre weiter in die Verzweiflung. Nach durchwachsenen Ergebnissen und Problemen bei der Produktion gab das Unternehmen erheblich unter den Erwartungen liegende Prognosen heraus. Die Aktie schmierte am Mittwoch innerhalb nur eines einigen Börsentags um 22 % ab.
SVB Financial (-63 %): Die Silicon Valley Bank hat am Donnerstagnachmittag einen Skandal ausgelöst, als sie ankündigte, ihre Kapitalposition stärken zu müssen, nachdem sie gezwungen gewesen war, ein Anleihenportfolio mit Verlust zu veräußern. Anleger haben das Papier in Panik abgestoßen, woraufhin es zum Kurseinbruch kam. Auch insgesamt wurden alle Bankentitel, selbst die größten unter ihnen, von der SVB-Krise in Mitleidenschaft gezogen. |