FRANKFURT (Dow Jones)--Die neue US-Regierung denkt laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel darüber nach, in das so genannte Normandie-Format zur Beilegung des Ukraine-Konflikts einzusteigen. Wie das Blatt ohne Angaben von Quellen berichtet, ist die neue -Administration unter Präsident Joe Biden und Außenminister Antony Blinken mit dem Format unzufrieden, weil es in den vergangenen sechs Jahren kaum Fortschritte gebracht habe.

Die Gesprächsrunde zwischen Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine wurde eingerichtet, nachdem Russland im Frühjahr 2014 völkerrechtswidrig die Krim annektiert hatte. Der damalige Präsident Barack Obama hatte das Management der Krise den Europäern überlassen und auf Druck von Bundeskanzlerin Angela Merkel auch darauf verzichtet, panzerbrechende Waffen an die ukrainische Armee zu liefern - zum Ärger des damaligen Vizepräsidenten Biden.

Der neue Präsident hat offenkundig die Hoffnung, dass ein Einstieg der USA in die Gespräche den Druck auf Russland erhöhen wird, einer friedlichen Lösung des Konflikts zuzustimmen. In der Bundesregierung sieht man die Idee der Amerikaner -allerdings skeptisch. Sie könne am Ende dazu führen, dass Russlands Präsident Wladimir Putin das Normandie-Format ganz aufkündigen werde. Weder das Washingtoner State -Department noch ein Sprecher der Bundesregierung reagierten bis Redaktionsschluss auf Anfragen zu den Überlegungen der neuen US-Administration.

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January 31, 2021 04:13 ET (09:13 GMT)