Peking/Bangalore (Reuters) - China erwägt einem Medienbericht zufolge, die heimische Immobilienkrise mit dem Erwerb von unverkauften Wohnungen durch seine Regionalregierungen einzudämmen.

Der Staatsrat sammle derzeit Rückmeldungen von verschiedenen Provinzen und Regierungsstellen zu dem Überlegungen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch. Zuvor hatte die Führung der regierenden Kommunistischen Partei gefordert, die wachsenden Wohnungsbestände abzubauen. Während in Regierungskreisen über die Details und die Umsetzbarkeit des Vorhabens diskutiert werde, könnte es dem Bericht zufolge Monate bis zur Umsetzung dauern - sollte sich die Parteispitze dazu entscheiden. Das chinesische Wohnungsministerium antwortete nicht auf eine Anfrage.

Der Immobiliensektor Chinas steckt seit 2021 in einer Schuldenkrise, die die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach den USA belastet. Auf die Branche entfällt fast ein Viertel der Wirtschaftsleistung Chinas. Analysten schätzen, dass es infolge eines Baubooms zehn Millionen unfertige Wohnungen in ganz China gibt. Potenzielle Käufer halten sich derzeit zurück, weil sie befürchten, dass verschuldete Bauträger ihre Projekte nicht oder nicht pünktlich fertigstellen.

(Bericht von Liangping Gao und Surbhi Misra, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)