BERLIN (AFP)--Den 709 Abgeordneten des Deutschen Bundestags droht einem Bericht zufolge wegen der Corona-Krise erstmals eine Senkung ihrer Diäten. Die Bild-Zeitung verweist darauf, dass die Nominallöhne laut Statistischem Bundesamt im zweiten und dritten Quartal 2020 um 4 beziehungsweise 1,3 Prozent gesunken seien. Da der Negativ-Trend auch im vierten Quartal wegen des Lockdowns anhalten dürfte, schlage sich das auch in den Diäten nieder. Die Diäten werden jeweils zum 1. Juli so angepasst, wie sich die Nominallöhne im Vorjahr entwickelt haben. 2020 stiegen die Löhne nur im ersten Quartal, und zwar um 2,1 Prozent.

Die Bundestagsabgeordneten hatten wegen des Corona-Wirtschaftseinbruchs bereits im vergangenen Jahr auf eine Erhöhung verzichtet. In dem im Mai verabschiedeten Diätengesetz legten sie jedoch fest, dass die Anpassung der Diäten "zum 1. Juli 2021 wieder entsprechend des dann ermittelten Nominallohnindex durchgeführt" werden soll.

Der Politologe Hans Herbert von Arnim sagte der Bild-Zeitung: "Millionen Beschäftigte sind wegen der Corona-Krise in Kurzarbeit oder arbeitslos." Die Einkommen seien zum Teil drastisch gesunken. "Es ist das Mindeste, dass deshalb auch die Diäten der Bundestagsabgeordneten im nächsten Jahr gesenkt werden, wie es das Gesetz vorsieht."

DJG/hab

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January 04, 2021 03:12 ET (08:12 GMT)