Berlin (Reuters) - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich besorgt über den Ausgang der ersten Runde der französischen Parlamentswahl geäußert.

"Wahlen liegen in einer Demokratie selbstverständlich in den Händen der Wählerinnen und Wähler", sagte Baerbock am Montag in Berlin. Sie fügte aber hinzu, Deutschland und Frankreich trügen eine besondere Verantwortung für das geeinte Europa. "Es kann niemanden kalt lassen, wenn bei uns selbst, zum Beispiel bei der Europawahl, oder bei unserem allerengsten Partner und besten Freund eine Partei weit vorne liegt, die in Europa das Problem und nicht die Lösung sieht."

Bei der Wahl am Sonntag schnitt der rechtsnationale Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen mit 33 Prozent der Stimmen am besten ab. Der Zusammenschluss von Linken und Grünen landete mit 28 Prozent auf dem zweiten Platz. Die liberale Ensemble-Gruppierung von Präsident Emmanuel Macron erzielte nur 20 Prozent. Grünen-Co-Chef Omid Nouripour nannte den Wahlausgang besorgniserregend. Sollte sich der Trend beim zweiten Wahldurchgang bestätigen, wäre dies eine schlechte Nachricht für das deutsch-französische Verhältnis und die EU als Ganzes: "Wir brauchen ein Frankreich, was konstruktiv, was offen und demokratisch arbeitet innerhalb der Europäischen Union."

(Bericht von Alexander Ratz, Christian Krämer; Redigiert von Reinhard Becker.; Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)