FRANKFURT (Dow Jones)--Die formelle Bestätigung des Wahlsieges des Demokraten Joe Biden bei den US-Präsidentschaftswahlen im Kongress ist von der Stürmung des Kapitols durch Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump massiv überschattet worden. Das Echo auf diesen beispiellosen Angriff auf den Sitz des US-Parlaments:


   Mützenich verlangt "sehr deutliche Worte" 

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat deutliche Worte Deutschlands gefordert. "Es sind verstörende Ereignisse, die möglicherweise auch die Demokratie in den USA noch einmal massiv beeinflussen werden", sagte Mützenich im ARD-Morgenmagazin. Der Hass und auch die Spaltung würden noch einmal sehr deutlich. Er hoffe, dass der neu gewählte US-Präsident Joe Biden versöhnen könne. "Wir müssen sehr deutliche Worte von Europa, aber auch von Deutschland sagen, und ich glaube, wir hätten es bereits auch in den letzten Monaten und Jahren tun müssen", sagte der SPD-Fraktionschef. Er selbst sei vor zwei Jahren heftig dafür kritisiert worden, Donald Trump als Verantwortlichen benannt zu haben. "Ich erwarte schon, dass von der Union klar benannt wird, wer die Verantwortlichen sind", erklärte Mützenich.


   Scholz sieht Anschlag auf US-Demokratie 

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat die gewalttätigen Auseinandersetzungen in Washington als "Anschlag auf die Demokratie" verurteilt. "Die Bilder die uns vom Capitol erreichen, sind verstörend", erklärte Scholz über den Kurznachrichtendienst Twitter direkt nach den Ausschreitungen. "Das ist ein unerträglicher Anschlag auf die Demokratie." Präsident Trump habe das Land tief gespalten - "nun zeigt sich, wie sehr". Joe Biden habe eine schwere Aufgabe vor sich, die Amerikaner wieder zusammenzuführen.


   Maas: Trump muss aufhören, Demokratie mit Füßen zu treten 

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat US-Präsident Donald Trump und seine Unterstützer aufgefordert, nicht länger "die Demokratie mit Füßen zu treten". "Die Feinde der Demokratie werden sich über diese unfassbaren Bilder aus Washington freuen", erklärte er über den Kurzbachrichtendienst Twitter unmittelbar nach den Ausschreitungen. "Aus aufrührerischen Worten werden gewaltsame Taten - auf den Stufen des Reichstages, und jetzt im Capitol." Die Verachtung demokratischer Institutionen habe verheerende Auswirkungen.

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DJG/DJN/AFP/ank/apo

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January 07, 2021 02:39 ET (07:39 GMT)