Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:


BDEW sieht in Kraftwerkssicherheitsgesetz wichtigen Baustein für Kohleausstieg 

Die Energiewirtschaft lobt, dass mit der Einigung der Bundesregierung auf ein Kraftwerkssicherheitsgesetz nun ein entscheidender Baustein für eine klimaneutrale Energieversorgung bei gleichzeitiger Wahrung der Versorgungs- und Systemsicherheit stehe. "Der Zubau neuer flexibel einsetzbarer Kraftwerke ist Voraussetzung für den Kohleausstieg", sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Positiv sei, dass über die 10 Gigawatt (GW) hinaus weitere 2 GW Kraftwerksleistung über Modernisierung von Bestandsanlagen und 500 MW Langzeitspeicher ausgeschrieben werden sollen. Zusätzlich seien noch 500 MW für so genannte Wasserstoffsprinter vorgesehen, die von Beginn an mit Wasserstoff laufen sollen. Für die wasserstofffähigen Kraftwerke, die 5 GW Neubau und 2 GW Modernisierung umfassen, gelte, dass sie ab dem 8. Jahr ihrer Inbetriebnahme auf den Betrieb mit grünem oder blauem Wasserstoff umstellen müssen. "Dafür müssen zu diesem Zeitpunkt ausreichende Mengen Wasserstoff verfügbar, die notwendige Infrastruktur vorhanden und ein bezahlbarer Preis gewährleistet sein."


Wirtschaftsministerium sieht grünes Licht für Kraftwerkssicherheitsgesetz 

Die Regierungskoalition hat sich auf die Kraftwerksstrategie geeinigt, die mit der Europäischen Kommission abgestimmt ist. Das erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Im Rahmen der Gespräche zum Bundeshaushalt hatte sich die Koalition darauf geeinigt, dass im Vorgriff auf einen umfassenden Kapazitätsmechanismus insgesamt 12,5 Gigawatt an Kraftwerkskapazität und 500 Megawatt an Langzeitspeichern ausgeschrieben werden, um die Stromversorgung in Deutschland im Zuge der Energiewende zu sichern. Die Umsetzung soll im Rahmen eines Kraftwerkssicherheitsgesetzes in zwei Säulen erfolgen. "Die Einigung mit der Europäischen Kommission auf die Eckpunkte eines Kraftwerkssicherheitsgesetzes ist ein wichtiger Schritt. Nachdem wir Schwung in den Erneuerbaren-Ausbau und den Netzausbau, sowohl beim Stromnetz als auch beim Wasserstoffnetz gebracht haben, bringt uns das Kraftwerkssicherheitsgesetz jetzt dreimal Schwung im Kraftwerksbereich", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Damit werde erstens die Dekarbonisierung im Kraftwerkspark beschleunigt, weil für einen Teil der Kraftwerke einen konkreten Wasserstoffumstiegspfad vereinbart worden sei. Zweitens werde die Entwicklung neuer Wasserstoff-Kraftwerkstechnologie gefördert, und drittens werde der Kohleausstieg durch den Zubau neuer Kraftwerke abgesichert.


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July 05, 2024 09:56 ET (13:56 GMT)