Bern (awp) - Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz hat im Dezember 2017 zwar leicht zugenommen. Bereinigt um saisonale Effekte nahm die Arbeitslosigkeit hingegen ab. Rückläufig entwickelte sich auch der Durchschnittswert für das Gesamtjahr 2017.

Ende Monat waren laut Mitteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) vom Dienstag 146'654 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 9'337 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg damit um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3%.

Der Anstieg war jedoch saisonal bedingt. Der um Saisonfaktoren bereinigte Wert nahm zum Vormonat nämlich um 0,1 Punkte auf 3,0% ab. Als gewichtiger saisonaler Faktor gilt der Bau, wo im Winter wegen des Wetterbedingungen weniger Arbeit anfällt. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen aus diesem Sektor nahm im Monatsvergleich denn auch um über 7'000 zu.

JAHRESSCHNITT: 3,2% NACH 3,3%

Insgesamt hat die Arbeitslosigkeit im Gesamtjahr 2017 abgenommen, wie das Seco schreibt. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenzahl für 2017 beträgt 143'142 Personen und liegt damit um 4,1% tiefer als 2016. Daraus resultiert für das Berichtsjahr im Jahresmittel eine Arbeitslosenquote von 3,2%, nachdem sie im Vorjahr noch 3,3% betragen hatte.

Vor allem in der ersten Jahreshälfte sei die absolute Zahl Arbeitsloser zurückgegangen, habe dann in der zweiten Jahreshälfte zunächst stagniert, ehe sie gegen Jahresende "ausschliesslich durch saisonale Effekte" wieder angestiegen sei.

Das Seco hebt in der Mitteilung zudem die Abnahme der saisonbereinigten Arbeitslosenquote hervor. Zwischen Oktober 2015 und März 2017 habe diese "hartnäckig" bei 3,3% gelegen. Von April bis Jahresende habe sie sich auf 3,0% zurückgebildet.

ETWAS SCHLECHTER ALS ERWARTET

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Dezember bei der ausgewiesenen Quote minimal schlechter entwickelt als erwartet. Die meisten von AWP befragten Ökonomen hatten eine Quote von 3,2% vorhergesagt. Die saisonbereinigte Zahl liegt jedoch im Rahmen der Prognosen, hatten die Experten doch unisono einen Wert von 3,0% geschätzt.

Im Dezember nahm die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) gegenüber dem Vormonat kaum zu. Die Quote verharrte bei 3,0%, gegenüber dem Vorjahr nahm sie jedoch um 0,5 Prozentpunkte ab.

Auf der anderen Seite nahm die Anzahl der älteren Arbeitslosen (50 und mehr) deutlich zu, und die Quote stieg in der Folge auf 2,9% von 2,7%. Im Vorjahresvergleich verringerte sie sich leicht um 0,1 Prozentpunkte.

MEHR STELLENSUCHENDE

Ausserdem wurden im Berichtsmonat 212'018 Stellensuchende gezählt, 3,9% mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl jedoch um 5,1%.

Im Oktober 2017 - neuere Zahlen dazu liegen nicht vor - waren laut dem Seco 1'699 Personen von Kurzarbeit betroffen und damit 20% mehr als im Vormonat. Die Zahl der betroffenen Betriebe erhöhte sich um 5 auf 176 Einheiten.

Die Zahl der Personen, die im Verlauf des Oktobers ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft hatten und damit künftig nicht mehr in der Statistik auftauchen, belief sich gemäss der Mitteilung auf 2'474.

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