Die Website des taiwanesischen Präsidialamtes war am Dienstag Ziel eines DDoS-Angriffs (Distributed Denial of Service) und funktionierte zeitweise nicht mehr, wie das Amt in einer Erklärung mitteilte.

Der Zugriff auf die Website wurde innerhalb von 20 Minuten nach dem Angriff wiederhergestellt, so die Erklärung. Die taiwanesischen Regierungsbehörden beobachteten die Situation angesichts der "Informationskriegsführung", fügte ein Sprecher später hinzu.

Die Website eines Regierungsportals und die Website des taiwanesischen Außenministeriums wurden am Dienstag ebenfalls vorübergehend offline genommen.

In einer Erklärung teilte das Außenministerium mit, dass beide Websites mit bis zu 8,5 Millionen Anfragen pro Minute von einer "großen Anzahl von IPs aus China, Russland und anderen Orten" angegriffen worden seien.

Die Angriffe dauerten an, so die Erklärung weiter.

DDoS-Angriffe funktionieren, indem große Mengen an Internetverkehr auf die Zielserver gelenkt werden. Dabei versuchen sogenannte "Hacktivisten" auf relativ einfache Weise, die Server offline zu schalten.

"Dies sind unkoordinierte, zufällige, morallose Angriffe auf Websites, die chinesische Hacktivisten nutzen, um ihre Botschaft zu verbreiten", sagte Johannes Ullrich, Forschungsdekan am SANS Technology Institute, einer Organisation für Cybersicherheitsausbildung und -forschung.

"Normalerweise dauert es ein paar Tage an, aber oft verlieren sie innerhalb einer Woche das Interesse. Viele der Angriffe werden durch das motiviert, was in der chinesischen Presse steht", so Ullrich weiter.

Der störende digitale Blitzangriff kam von Hunderttausenden von IP-Adressen, die mit Geräten verbunden sind, die im chinesischen kommerziellen Internetraum registriert sind, so Ullrich.

Eine ähnliche Kohorte chinesischer IP-Adressen habe seit Freitag das Internet nach einfachen, leicht ausnutzbaren Schwachstellen gescannt und entspreche nicht den üblichen Aktivitäten chinesischer Regierungshacker, fügte er hinzu.