NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street dürfte sich der negativen Gemengelage nicht entziehen können und am Mittwoch mit Verlusten in den Handel starten. Der Dow Jones könnte unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 17 000 Punkten starten. Sorgen um die chinesische Wirtschaft, der Atomstreit mit Nordkorea und die Spannungen zwischen den beiden wichtigen Ölförderländern Iran und Saudi-Arabien belasteten bereits die europäischen Börsen.

Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial am Mittwoch rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 1,52 Prozent tiefer auf 16 897 Punkte. Der US-Leitindex war am Dienstag mit einem leichten Plus von 0,06 Prozent auf 17 158,66 Punkte nahezu unverändert aus dem Handel gegangen.

Der gut ausgefallene ADP-Arbeitsmarktbericht, der als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag gilt, bewegte vorbörslich wenig. Im Handelsverlauf stehen zudem eine Reihe weiterer Konjunkturdaten wie der Ölbericht des Energieministeriums an. "Hohe Aufmerksamkeit dürfte heute der Veröffentlichung des Protokolls der Fed-Sitzung vom 15./16. Dezember sicher sein", schrieben die Experten des Bankhauses Metzler. Die Marktteilnehmer erhofften sich davon konkrete Einblicke in den Zinsanhebungspfad.

Gesunkene Ölpreise dürften die Aktien von Ölkonzernen und -dienstleistern belasten. Vor Börsenstart gaben die Aktien von ExxonMobil und Chevron jeweils um mehr als 2 Prozent nach. Die Papiere des Ölförderdienstleisters Schlumberger verbilligten sich um nahezu zweieinhalb Prozent.

In den Fokus der Anleger könnten auch die Aktien von Halliburton geraten. Sie gaben vor Wall-Street-Beginn um mehr als zweieinhalb Prozent nach. Wie die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, hat Halliburton eine Frist bei der europäischen Kartellbehörde wegen der Übernahme des auch in Europa tätigen Rivalen Baker Hughes verstreichen lassen. Die Baker-Hughes-Aktien verbilligten sich vor Handelsbeginn um mehr als 2 Prozent.

Die Anteilsscheine von Valeant brachen hingegen vorbörslich um mehr als 5 Prozent ein. Der Chef des Pharmakonzerns Michael Pearson ist weiterhin krank und laut einem Bericht der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg soll der Posten nun neu besetzt werden. Die Aktie war bereits Ende Dezember nach dem Bekanntwerden der Erkrankung von Pearson abgesackt.

Die Apple-Aktien dürften ihre Verluste vom Dienstag weiter ausbauen. Vorbörslich lagen sie bei mehr als 2 Prozent im Minus. Die japanische Tageszeitung "Nikkei" hatte am Dienstag berichtet, dass Apple im laufenden Quartal die Produktion der jüngsten iPhone-Modelle 6s und 6s Plus im Vergleich zu den bisherigen Planungen um rund 30 Prozent verringern dürfte. Am Mittwoch haben die Aktien von diversen Apple-Zulieferern in Europa und Asien bereits nachgegeben.

Die Papiere von Yahoo gaben vor Handelsstart um mehr als anderthalb Prozent nach. Wie das "Wall Street Journal" berichtete, hat der aktivistische Investor Starboard Value den Internetkonzern aufgefordert, das Management auszuwechseln und das Kerngeschäft abzuspalten oder zu verkaufen.

Die Aktien von Twitter verloren vorbörslich rund 2 Prozent. Mitgründer und Chef Jack Dorsey warb am Dienstag dafür, Nachrichten, die länger als 140 Zeichen sind, zuzulassen./mzs/das