BERLIN (dpa-AFX) - Geldautomaten und Geschäfte in Deutschland wurden wegen des Tarifkonflikts im Transport-Gewerbe auch am Donnerstag nicht mit Bargeld versorgt. Zu Engpässen für Kunden kam es nach Darstellung des Handels wegen des Arbeitskampfes jedoch nicht.

An dem erneuten Warnstreiks beteiligten sich rund 3000 Beschäftigte der Geld- und Wertdienstbranche, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Bereits am Mittwoch hatten so viele Mitarbeiter nach Gewerkschaftsangaben bundesweit die Arbeit niedergelegt. Für Verbraucher hätten die Ausstände bislang kaum Folgen, hatte die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) zuvor erklärt.

Hintergrund ist der Tarifstreit um höhere Löhne in der Branche mit rund 12 000 Beschäftigten. Die Verhandlungen gingen am Donnerstag in Berlin weiter. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro bei einer Laufzeit von zwei Jahren sowie die Angleichung der Gehälter in den neuen Bundesländern. Die Arbeitgeber halten die Forderungen für nicht umsetzbar.

Der Handelsverband Deutschland sieht weiter kaum Auswirkungen für Verbraucher. "Der Kunde spürt das nicht", sagte ein Verbandssprecher. Viele Geschäfte und Supermärkte hätten sich auf die Warnstreiks eingestellt und sich vorab mit mehr Wechselgeld versorgt. Falls die Warnstreiks großflächig auch in die nächste Woche ausgedehnt werden sollten, könnte es aber zu Engpässen kommen, hieß es.

Vorerst blieb unklar, ob die Gewerkschaft Verdi auch für Freitag bundesweit zu weiteren Warnstreiks aufruft. In den Regionen Berlin und Brandenburg soll der Ausstand nach Gewerkschaftsangaben am Freitag weitergehen./rin/DP/jha