Er kommentiere keine Medienberichte, sagte Klingbeil im ZDF mit Hinweis auf Berichte mehrerer Medien, dass die SPD-Politikerin am Montag ihren Rücktritt als Ministerin erklären werde. Lambrecht habe "große Rückendeckung", sagte Klingbeil. Was die SPD zu entscheiden habe, werde sie geschlossen entscheiden und dann verkünden. Klingbeil war der erste führende SPD-Politiker, der sich seit den ersten Rücktrittsmeldungen am Freitagabend überhaupt zu der Verteidigungsministerin äußerte.

Der SPD-Chef gilt selbst als ein möglicher Nachfolger Lambrechts. Spekuliert wird auch über die Ernennung der bisherigen Wehrbeauftragten Eva Högl, die Parlamentarische Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Siemtje Möller, und den bisherigen Arbeitsminister Hubertus Heil. Die ARD nannte auch Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt als möglichen Nachfolger und berichtete, es sei unklar, ob bei der für Montagvormittag erwarteten Rücktrittserklärung bereits die Nachfolge bekannt gegeben werde.

Die SPD besetzt in ihrer Koalition mit Grünen und FDP die Spitze des Verteidigungsressorts. Am 20. Januar treffen sich die westlichen Verbündeten im sogenannten Ramstein-Format, um über weitere Waffenlieferungen für die Ukraine zu beraten. Dabei wird es für Kanzler Olaf Scholz um weitere schwierige Fragen gehen, nämlich ob Deutschland Leopard-2-Panzer liefern wird oder anderen Staaten die Erlaubnis gibt, dass diese Leopard-Panzer an die Ukraine übergeben.

(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)