MADRID (dpa-AFX) - Die spanische Justiz ermittelt nach übereinstimmenden Berichten mehrerer spanischer Medien vom Dienstag gegen drei führende Sicherheitsbeamte Äquatorialguineas wegen Vorwürfen der Entführung und Folter von zwei Spaniern. Die strafrechtlichen Ermittlungen des Nationalen Strafgerichtshofs in Madrid richteten sich unter anderem gegen einen Sohn des Langzeitherrschers des kleinen westafrikanischen Landes, Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, berichteten unter anderem die Zeitung "El País" und die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf Justizkreise. Eine Bestätigung von offizieller Seite gab es zunächst nicht.

Die drei Männer hätten zwei in Opposition zu Mbasogo stehende Spanier, Feliciano Efa Mangué und Julio Obama, aus dem Südsudan nach Äquatorialguinea entführt und dort wiederholt gefoltert beziehungsweise Folter angeordnet. Die beiden Oppositionellen wurden den Berichten zufolge inzwischen wegen des Vorwurfs, einen Umsturz geplant zu haben, zu langen Haftstrafen verurteilt.

Die spanische Justiz stütze ihre Ermittlungen laut den Berichten auf Aussagen von Personen, die bei den Folterungen anwesend gewesen seien und sich in Zeugenschutzprogrammen befänden. Zudem hätten die Opfer mit Hilfe eines ins Ausland geflohenen Funktionärs einen Bericht aus der Haft schmuggeln können.

Langzeitherrscher Mbasogo ist seit einem Staatsstreich 1979 an der Macht und gilt als einer der brutalsten und korruptesten Machthaber des Kontinents. Das kleine Land an Afrikas Westküste ist reich an Öl und Erdgas. Allerdings werde mit den Einnahmen ein verschwenderischer Lebensstil einer kleinen Elite um den Präsidenten finanziert, heißt es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Korruption sowie Folter, willkürliche Festnahmen und unfaire Gerichtsverfahren seien die Regel. Die knapp 1,5 Millionen Bewohner Äquatorialguineas gehören zu den ärmsten Menschen der Welt./ro/DP/ngu