(Reuters) - Die Ukraine wird einem Medienbericht zufolge irgendwann Gespräche mit Russland aufnehmen müssen.

"General Skibizki sagt, er sehe keine Möglichkeit für die Ukraine, den Krieg allein auf dem Schlachtfeld zu gewinnen", schreibt das Magazin "The Economist" in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit Generalmajor Wadim Skibizki, stellvertretender Leiter des ukrainischen militärischen Nachrichtendienstes "Hur".

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Gespräche mit dem Kreml wiederholt ausgeschlossen. Ein Dekret, das er nach der offiziellen Annexion von vier ukrainischen Regionen durch Russland im Jahr 2022 erlassen hat, hält Verhandlungen für "unmöglich". Skibizki hat jedoch gegenüber dem Magazin erklärt, dass Gespräche letztendlich notwendig sein würden, wie es in jedem Krieg der Fall wäre. "Solche Kriege können nur durch Verträge beendet werden, sagt er. Im Moment ringen beide Seiten um die 'günstigste Position' im Vorfeld möglicher Gespräche. Aber sinnvolle Verhandlungen können frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 beginnen, schätzt er."

Präsident Wolodymyr Selenskyj und andere Beamte haben erklärt, dass Russland nicht zu einem für Juni in der Schweiz geplanten "Friedensgipfel" eingeladen wird. Selenskyj bezeichnete in seiner nächtlichen Videoansprache am Donnerstag das Juni-Treffen als "praktisch die erste echte Chance, mit der Wiederherstellung eines gerechten Friedens zu beginnen". "Alle unsere Positionen, auf dem Schlachtfeld, in der Diplomatie und im Informationsbereich, müssen jetzt gleich stark sein", sagte er. "Unsere Stärke, unsere Fähigkeiten, unsere Waffen, die Einigkeit mit unseren Partnern - all das muss zusammenwirken. Und es wird funktionieren."

(Bericht von Ron Popeski, geschrieben von Bettina Cosima Larrarte. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)