FRANKFURT (Dow Jones)--Die Banken in Deutschland sind für die konjunkturelle Entwicklung wenig optimistisch, sehen ihre eigene Lage aber positiv. Von den befragten Geldhäusern erwarten 47 Prozent eine Verschlechterung der Wirtschaftslage in diesem Jahr, nur 30 Prozent rechnen mit einer Verbesserung, wie aus der Umfrage "Bankenbarometer" der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervorgeht. Ihre aktuelle Geschäftsentwicklung bewerten 92 Prozent der Banken allerdings positiv, mit Blick auf die nächsten zwölf Monate sind es 93 Prozent.

"Trotz der schwierigen konjunkturellen Situation stehen Banken in Deutschland deutlich besser da als vor zwei Jahren, die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbanken haben hier zweifellos geholfen und die Einnahmesituation deutlich verbessert", sagte EY-Partner Ralf Eckert. "Insofern verwundert es nicht, dass die Stimmung im deutschen Bankensektor deutlich besser ist als die gesamtwirtschaftliche Situation." Viele Institute hätten ihre Geschäftsmodelle an neue Rahmenbedingungen angepasst.

Die Kreditrisiken dürften wegen des Strukturwandels der deutschen Wirtschaft zunehmen. Das sagen rund 70 Prozent der Institute. Die überwältigende Mehrheit sieht sich bei ihren Risikovorsorgemaßnahmen aber gut bis sehr gut aufgestellt.

Beim Thema Konsolidierung erwarten 47 Prozent der Banken eine Zunahme von Fusionen und Übernahmen in den nächsten zwölf Monaten. Auf Sicht von drei Jahren sind es sogar 80 Prozent.

Als ihre größten Wettbewerber sehen sie andere deutsche Banken. Aber die Bedeutung von Technologiekonzernen als Konkurrenten wird laut Umfrage zunehmen. Auch der Wettbewerb mit sogenannten Neobanken dürfte schärfer werden.

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May 27, 2024 04:08 ET (08:08 GMT)