FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch weiter über der Marke von 1,20 US-Dollar gehalten. Am Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2038 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,2065 Dollar festgesetzt.

Politische Risikofaktoren wie der Katalonienkonflikt oder die italienischen Parlamentswahlen im März belasteten den Euro derzeit nicht, hieß es in einem Marktkommentar der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Vielmehr werde er von Erwartungen unterstützt, wonach die EZB nicht ganz so zögerlich in ihren geldpolitischen Entscheidungen agieren könnte, wie es bisher schien.

So hat Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny ein möglichst baldiges Ende der EZB-Anleihekäufe gefordert. "Wenn die Wirtschaft weiter so gut läuft, könnten wir das Anleihekaufprogramm 2018 auslaufen lassen", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Zuletzt hatten die EZB-Direktoriumsmitglieder, Benoit Coeure und Yves Mersch, ebenfalls Signale gegen eine erneute Ausweitung der Anleihekäufe gegeben.

Zur Wochenmitte dürften Anleger vor allem amerikanische Konjunkturdaten in den Blick nehmen. Höhepunkt ist der wirtschaftliche Frühindikator des Instituts ISM. Die Kennzahl gibt Auskunft über den Zustand der US-Industrie und gilt als verlässliche Schätzgröße für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Am Abend wird dann die US-Notenbank Fed ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung veröffentlichen. Fachleute erhoffen sich Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs./kro/jsl/das