Die Märkte würden informiert, sobald der alte Zinssatz nicht mehr verwendet werden solle, kündigte der für Börsen zuständige Direktor der Finanzaufsicht FCA, Edwin Schooling-Latter, am Montag an. Banken sollten sich schon jetzt darauf einstellen, auf Alternativen umzusteigen und Kontrakte entsprechend anzupassen. Der Libor soll bis Ende 2021 abgeschafft werden. Als künftiger Standard soll dann der von der britischen Notenbank bereitgestellte Referenzzins Sonia (Sterling Overnight Index Average) dienen.

Der aus den Angaben einzelner Institute berechnete Libor-Zins (London Interbank Offered Rate) ist eine wichtige Richtgröße an den Finanzmärkten. Von ihm hängen weltweit direkt oder indirekt Geschäfte im Volumen von mehreren Hundert Billionen Dollar ab. Der Satz war in den vergangenen Jahren aber manipuliert worden. Händler hatten ihn durch Absprachen künstlich niedrig gehalten, um selbst mehr zu verdienen. Wegen der Vorfälle wurden weltweit Strafen in Milliardenhöhe verhängt.

In Europa müssen bis 2020 zudem der Euribor- als auch der EONIA-Zinssatz überarbeitet sein. Denn dann tritt eine neue EU-Verordnung in Kraft. Die alten Referenz-Zinssätze genügen dann nicht mehr den Anforderungen.