Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Teuerung in NRW steigt im Dezember um 0,5 Prozentpunkte

Die Inflation in Deutschland hat im Dezember nach einer ersten Veröffentlichung wie erwartet zugenommen. Wie das Statistische Landesamt Nordrhein-Westfalen mitteilte, sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen um 3,5 (November: 3,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Teuerung legte damit um einen halben Prozentpunkt zu. Für Gesamtdeutschland (Bekanntgabe um 14.00 Uhr) erwarten Volkswirte, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen sind. Die jährliche Inflationsrate soll der Prognose zufolge auf 3,7 (November: 3,2) Prozent steigen - um einen halben Prozentpunkt.

Fed-Protokoll zeigt keine Hinweise auf Zeitpunkt für Zinssenkungen

Die Notenbanker der Federal Reserve sind sich bei ihrer Sitzung im Dezember größtenteils einig gewesen, dass der 2022 begonnene Zinserhöhungszyklus sehr wahrscheinlich zu Ende ist. Das geht aus dem Protokoll der Sitzung hervor. Eine bedeutsame Debatte über den Zeitpunkt von Zinssenkungen zeigt das Protokoll aber nicht. Zwar erwarten fast alle Notenbankvertreter, dass die Zinsen dieses Jahr gesenkt werden. Ganz ausschließen wollten sie eine Erhöhung aber nicht. "Es ist möglich, das die Wirtschaft sich so entwickelt, dass weitere Erhöhungen angemessen wären", hieß es im Protokoll. "Einige Teilnehmer waren zudem der Ansicht, dass die Umstände möglicherweise rechtfertigen, die Zinsspanne länger als derzeit erwartet auf dem aktuellen Niveau zu belassen."

Fed/Barkin: Timing und Tempo von Zinsschritten datenabhängig

Für den Präsidenten der Federal Reserve von Richmond, Tom Barkin, sind Zinserhöhungen nicht vom Tisch. Das Timing und das Tempo jeglicher Zinsänderungen - auch mögliche Erhöhungen - würden von den Wirtschaftsdaten abhängen, sagte Barkin laut Redetext bei einer Veranstaltung in Raleigh. "Es gibt keinen Autopiloten."

US-Autoabsatz steigt 2023 zweistellig

Eine bessere Verfügbarkeit und eine höhere Nachfrage haben dem US-Automarkt im vergangenen Jahr zu einem Comeback verholfen. Dieses Jahr könnte sich jedoch als schwierig für die Autobauer erweisen. Die Lagerbestände steigen bereits wieder und die Kunden haben weniger Geld für Autokäufe zur Verfügung. Analysten prognostizieren für 2023 auf Basis der ersten vorliegenden Absatzzahlen knapp 15,5 Millionen verkaufte Autos in den USA. Das entspräche einem Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Aktivität im chinesischen Dienstleistungssektor im Dezember gestiegen

Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Dezember verbessert. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich auf 52,9 (November: 51,5) Punkte. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im Dezember auf 50,4 (Vormonat: 50,2) Punkte gestiegen.

China entlässt nach Investorenpanik Aufseher für Videospiele

Nach einem Kurssturz von Aktien chinesischer Tech-Unternehmen rudert die chinesische Regierung nun offensichtlich zurück. Feng Shixin, ein hochrangiger Beamter, der die chinesische Videospielindustrie beaufsichtigt, wurde nach Angaben informierter Kreise in der vergangenen Woche zum Rücktritt gedrängt. Feng sei zur Last gelegt worden, dass die zuständige Abteilung im Propagandaministerium einen Entwurf für neue Regeln für die Videospielbranche in einer Zeit schwacher Marktstimmung nicht angemessen kommuniziert und erklärt habe, sagten die Insider.

UNO: 18 Reedereien leiten Schiffe wegen Angriffen im Roten Meer um

Wegen der Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer leiten nach Angaben der Vereinten Nationen 18 Reedereien ihre Schiffe um und lassen sie stattdessen Afrika umrunden. Mit der Umleitung über Südafrika sollten die Angriffe auf Schiffe reduziert werden, sagte der Chef der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO), Arsenio Dominguez, am Mittwoch. Die Umleitung der Schiffe bedeute eine Verlängerung der Fahrtzeit um zehn Tage und "negative Auswirkungen auf den Handel und steigende Frachtraten", fuhr er fort.

US-Außenminister reist erneut nach Nahost

Angesichts der Furcht vor einer Ausweitung des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas reist US-Außenminister Antony Blinken nach Angaben aus Washington am Donnerstag erneut in den Nahen Osten. Blinken werde die Reise am Donnerstagabend antreten und in ihrem Verlauf unter anderem Israel besuchen, hieß es am Mittwochabend (Ortszeit) aus Regierungskreisen. Unterdessen bezichtigte ein wichtiger Berater des iranischen Präsidenten Israel und die USA, hinter dem am Mittwoch erfolgten Anschlag mit mindestens 95 Toten im Süden des Iran zu stecken - was Washington entschieden zurückwies.

Iranischer Präsidentenberater macht Israel und USA für Anschlag verantwortlich

Der iranische Präsidentenberater Mohammad Dschamschidi hat Israel und die USA für den Anschlag mit knapp 100 Toten nahe dem Grab des Generals Kassem Soleimani gemacht. "Washington sagt, die USA und Israel hätten keine Rolle bei dem Terroranschlag in Kerman, Iran, gespielt. Wirklich?", schrieb Dschamschidi am Mittwoch im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Die "Verantwortung für dieses Verbrechen" liege "bei den USA und dem zionistischen Regime und der Terrorismus ist nur ein Werkzeug".

USA bestreiten Verantwortung für Anschlag im Iran mit mehr als hundert Toten

Die USA haben jegliche Verantwortung für den Anschlag im Iran nahe dem Grab eines getöteten Generals zurückgewiesen. "Die Vereinigten Staaten waren in keinerlei Weise beteiligt, und jegliche Andeutung des Gegenteils ist lächerlich", sagte am Mittwoch in Washington der Sprecher des Außenministeriums, Matthew Miller. Er fügte hinzu, seine Regierung habe auch "keinen Grund zu der Annahme", dass Israel mit dem Vorfall zu tun habe.

Borrell äußert nach Anschlag "Solidarität" mit iranischem Volk

Nach dem Bombenanschlag mit mindestens 95 Toten im Iran hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell der Regierung im Iran sein Mitgefühl ausgedrückt. Er habe "diesen Terroranschlag auf das Schärfste verurteilt" und seine "Solidarität mit dem iranischen Volk ausgedrückt", schrieb Borrell am Mittwochabend nach einem Telefonat mit dem iranischen Außenminister Hossein Amir-Abdollahian in Online-Netzwerken. Er habe Amir-Abdollahian sein "Beileid nach den schrecklichen Bombenanschlägen" übermittelt.

Trump fordert von Supreme Court Aufhebung seines Vorwahl-Ausschlusses in Colorado

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch den Supreme Court in Washington aufgefordert, seinen Ausschluss von der Präsidentschaftsvorwahl im Bundesstaat Colorado aufzuheben. In einem 43-seitigen Schreiben an den obersten Gerichtshof des Landes riefen die Anwälte des 77-jährigen Republikaners die Richter auf, sich mit der Angelegenheit zu befassen und den Ausschluss Trumps "umgehend aufzuheben".

Nach Bombendrohungen: Gebäude von mehreren US-Regionalparlamenten geräumt

Wegen Bombendrohungen sind am Mittwoch die Gebäude der Regionalparlamente von mehr als einem halben Dutzend US-Bundesstaaten evakuiert worden. Bei den anschließenden Durchsuchungen der Kapitolgebäude von Connecticut, Georgia, Kentucky, Michigan, Mississippi, Montana und Oklahoma wurden jedoch keine Sprengsätze oder andere gefährliche Objekte gefunden, wie Behörden und Lokalmedien meldeten.

Deutschlands CO2-Ausstoß sinkt 2023 auf Rekordtief

Die CO2-Emissionen in Deutschland sind im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Mit 673 Millionen Tonnen fiel der Ausstoß um 46 Prozent niedriger aus als im Referenzjahr 1990, wie die Denkfabrik Agora Energiewende am Donnerstag mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit den 1950er Jahren, 73 Millionen Tonnen weniger als 2022 und auch deutlich weniger als das Jahresziel für 2023 von 722 Millionen Tonnen, das sich aus dem Klimaschutzgesetz ergibt.

Argentinisches Gericht setzt Mileis Arbeitsrechtsreform aus

Ein argentinisches Gericht hat eine Reform des Arbeitsrechts des neuen Präsidenten Javier Milei ausgesetzt. Die Richter froren am Mittwoch arbeitsrechtliche Regelungen in einem Dekret von Milei ein, das unter anderem die Probezeit verlängert, bestimmte Entschädigungen verringert und den Mutterschutz kürzt. Es ist ein erster Rückschlag für den rechtspopulistischen Ultraliberalen.

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January 04, 2024 03:00 ET (08:00 GMT)