BAGDAD (dpa-AFX) - Nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani drohen auch die schiitschen Milizen im Irak den USA mit Vergeltung. Der einflussreiche Milizenführer Kais al-Khasali erklärte am Freitag, im Gegenzug für das vergossene Blut würden das Ende der amerikanischen Militärpräsenz im Irak und die Zerstörung Israels kommen. Der Chef der irantreuen Miliz Asaib Ahl al-Hak rief seine Kämpfer außerdem dazu auf, bereit zu sein, da die nächsten Tage "eine baldige Eroberung und einen großen Sieg" bringen würden.

Der einflussreiche irakische Kleriker Muktada al-Sadr wies seine Anhänger an, für den "Schutz des Iraks" bereit zu sein. Die Tötung Soleimanis und des irakischen Milizenführers Abu Mahdi al-Muhandis sei ein Schlag gegen den Dschihad (Heiligen Krieg) und den "revolutionären Geist" gewesen, schrieb er auf Twitter.

Der irakische Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi verurteilte den Raketenangriff auf Soleimani und Abu Mahdi al-Muhandis als Verstoß gegen die Souveränität des Iraks. Diese "gefährliche Eskalation" zünde die Lunte für einen zerstörerischen Krieg im Irak. Sie verletze auch die Bedingungen für die US-Truppenpräsenz im Land.

Bei den Schiitenmilizen im Irak handelt es sich um paramilitärische Truppen, die weitestgehend unabhängig agieren. Sie sind eng mit dem benachbarten Iran verbunden und gelten als deren verlängerter Arm. Mehrere Milizen sind auch im Bürgerkriegsland Syrien im Einsatz./jku/DP/jha