DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu "Dexit"-Idee Alice Weidels

"Wenn Weidel sagt, der Brexit habe doch prima geklappt, sollte sie die Brexit-Studie des Instituts Cambridge Econometrics lesen. Es wäre übertrieben zu sagen, Großbritannien pfeift aus dem letzten Loch. Doch seitdem sind 1,8 Millionen Jobs verschwunden. Der EU-Austritt kostet das Land jährlich 163 Milliarden Euro. Pro Kopf hatten die Briten 2023 im Schnitt rund 2330 Euro weniger im Geldbeutel. Eine Erfolgsgeschichte liest sich anders. Wie sähe die Lage in Deutschland aus? Die Ökonomen sind sich einig: Das Exportmodell stünde vor dem Kollaps. Die Arbeitslosigkeit würde steigen, und mit der Rückkehr zur D-Mark wäre es auch mit all den Annehmlichkeiten des Euros vorbei. Die Nachteile lassen sich gar nicht alle aufzählen. Vom Ende der Freizügigkeit gar nicht zu reden. Am Ende ist der Dexit nicht nur ökonomisch eine Fantasterei. Nur unterschätzen darf man solche Gedankenspiele eben nicht. An den Brexit hat bei uns am Anfang auch keiner geglaubt."/al/DP/jha