DAVOS (dpa-AFX) - In den Brexit-Verhandlungen hat Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite einen raschen Abschluss des britischen EU-Austritts gefordert. "Es ist nicht wichtig, ob es einen "No Deal", einen guten Deal oder einen schlechten Deal geben wird. Wichtig ist, dieses Chaos so schnell wie möglich zu beseitigen", sagte Grybauskaite am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Davos. "Die Briten selbst wie auch die EU sind Geiseln, weil wir uns nicht ernsthaft um die Herausforderungen kümmern können, denen wir gegenüberstehen." Die Diskussion spalte Großbritannien und mache die Menschen ängstlich und misstrauisch gegenüber der Politik im Allgemeinen.

"Ich habe keine Angst vor irgendeinem Ergebnis", sagte die Staatschefin. "Wir werden besondere Beziehungen haben und damit müssen wir loslegen." Aber wenn die Situation in Großbritannien nicht bald geklärt werde, führe dies zu erheblichem Schaden und vertiefe die Spaltung der Bevölkerung. Im schlimmsten Fall könne dies sogar zur Sezession einzelner Teile führen, sagte Grybauskaite mit Blick etwa auf Unabhängigkeitsbestrebungen in Schottland.

Nachverhandlungen zwischen der britischen Regierung und der EU-Kommission schloss sie aus. "Es gibt nichts zu verhandeln. Denn wir können nur mit jemandem verhandeln, der weiß, was er will und wie er seine Zukunft sieht. Das ist derzeit nicht der Fall." Zudem sprach sich Grybauskaite dagegen aus, das Datum des für den 29. März geplanten Austritts zu verschieben. "Das würde nichts lösen." Wichtig sei, dass die Briten selbst eine Entscheidung träfen und "eine gewisse nationale Einigkeit" dazu erzielten./bvi/DP/jha