FRANKFURT (awp international) - Der Schweizer Franken hat am Dienstag nach der Publikation der niedriger als erwarteten Inflationsdaten deutlich nachgegeben, Euro und Dollar notierten in der Folge so fest wie noch nie im laufenden Jahr. Derweil hat sich der Euro zum US-Dollar nur wenig bewegt. Er notiert am Mittag auf einem Wert von 1,0774.

Zur Schweizer Währung wird der Euro zu 0,9485 Franken gehandelt, nachdem er vor Publikation der Inflationsdaten am Morgen noch bei 0,9436 Franken notiert hatte. Der US-Dollar ist über die Marke von 88 Rappen angestiegen und notiert auf einem Niveau von 0,8805 Franken nach 0,8762 Franken am Morgen. Der deutliche Rückgang der Inflation in der Schweiz schüre die Erwartung, dass die SNB als erste Zentralbank der G10-Staaten in diesem geldpolitischen Zyklus die Zinsen senken könnte, hiess es im Markt.

Ein gegenteiliges Bild bot das britische Pfund, das zu Euro und Dollar zulegte. Ausschlaggebend waren neue Zahlen vom Arbeitsmarkt, der sich weiter von seiner robusten Seite zeigte. Die Arbeitslosigkeit ging zurück, während sich der Lohnauftrieb zwar abschwächte, aber nicht so deutlich wie von Experten erwartet. Die Entwicklung könnte Auswirkungen auf die Geldpolitik der Bank of England haben, von der ebenfalls Zinssenkungen erwartet werden. Ein solider Jobmarkt mit steigenden Löhnen spricht jedoch eher für ein vorsichtiges Vorgehen der Währungshüter.

Konjunkturdaten aus Deutschland fielen positiv aus, konnten dem Euro aber zum Dollar keinen nennenswerten Auftrieb verleihen. Die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts hellten sich im Februar den siebten Monat in Folge auf und markieren damit den höchsten Stand seit einem Jahr. ZEW-Chef Achim Wambach erklärte den Zuwachs mit der Erwartung, dass die EZB ihre Leitzinsen bald senken dürfte. Niedrigere Zinsen vergünstigen Kredite und schieben somit die Wirtschaft an.

Am Nachmittag richtet sich die Aufmerksamkeit auf die USA. Dort werden neue Inflationsdaten erwartet, die mitentscheidend für die Geldpolitik der Notenbank Federal Reserve (Fed) sind. Auch von der Fed werden geldpolitische Lockerungen erwartet, allerdings sind Zeitpunkt und Ausmass unklar. Je nachdem, wie deutlich sich die Teuerung abschwächt, dürften sich die Wetten auf künftige Zinssenkungen entwickeln. Derzeit wird an den Märkten eine erste Lockerung auf der übernächsten Notenbanksitzung Anfang Mai für möglich gehalten.

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