Zürich (Reuters) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Fremdwährungsverkäufe im dritten Quartal erstmals zurückgefahren, seit sie im Frühjahr 2022 mit der Veräußerung von Devisen begonnen hat.

Im Zeitraum Juli bis September verkaufte die Notenbank Devisen im Wert von 37,63 Milliarden Franken, wie aus am Freitag veröffentlichten SNB-Daten hervorging. Im zweiten Quartal hatte sich das Verkaufsvolumen noch auf 40,31 Milliarden Franken belaufen, nach 32,26 Milliarden im Auftaktquartal.

Angesichts abnehmenden Inflationsdrucks hatte die Notenbank bei ihrer Zinssitzung Mitte Dezember den Leitzins zum zweiten Mal in Folge unverändert bei 1,75 Prozent gelassen und eine mögliche geldpolitische Wende signalisiert. Im Zuge dessen hatten sich die Währungshüter auch von weiteren Fremdwährungsverkäufen verabschiedet. Die Zentralbank hatte zur Eindämmung der Teuerung neben Zinserhöhungen - insgesamt 250 Basispunkte im Zeitraum Juni 2022 bis Juni 2023 - auch auf die inflationsdämpfende Wirkung eines starken Franken gesetzt.

Die Spekulationen auf baldige Zinssenkungen in den USA und im Euroraum haben die Schweizer Devise auf das höchste Niveau seit fast neun Jahren gehievt. Die Hauptexportwährung Euro war am Donnerstag bis auf 0,9256 Franken abgerutscht. Weniger waren es letztmals im Januar 2015, nachdem die SNB den von ihr jahreslang verteidigten Mindestkurs von 1,20 Franken aufgegeben hatte. Aktuell notiert der Euro etwas erholt bei 0,9310 Franken. Der Dollar kostet derzeit 0,8408 Franken und damit etwas mehr als am Vortag, als er mit 0,8331 Franken ebenfalls auf den tiefsten Stand seit Anfang 2015 gesunken war.

(Bericht von Paul Arnold. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)