FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Donnerstag nachgegeben. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0727 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Im Fokus steht der Schweizer Franken, der sich nach einer nicht ganz überraschenden Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) deutlich abgeschwächt hat.

Der Euro wird am Mittag zu 0,9545 Franken gehandelt nach 0,9492 noch im Frühgeschäft. Auch der Dollar hat zum Franken an Wert gewonnen. Aktuell kostet der Greenback mit 0,8897 Franken deutlich mehr als am Morgen mit 0,8839.

Die SNB senkte zum zweiten Mal in diesem Jahr ihren Leitzins. An den Märkten wurde ein solcher Schritt zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, er war aber auch nicht vollständig eingepreist gewesen. Rund die Hälfte der Ökonomen hatte mit einem Stillhalten der Zentralbank gerechnet. Die SNB begründete ihre Entscheidung damit, dass der zugrundeliegende Inflationsdruck in der Schweiz gegenüber dem Vorquartal nochmals gesunken sei. Mit der Senkung des Leitzinses könne sie die monetären Bedingungen angemessen halten.

Die norwegische Zentralbank hielt dagegen an ihrer geldpolitischen Linie fest. Zudem signalisierte sie für den Rest des Jahres stabile Leitzinsen. Die Teuerung liegt in Norwegen über dem Zielwert der Notenbank. Zudem entwickelt sich die ölreiche Wirtschaft des Landes stabil.

Am frühen Nachmittag entscheidet in London auch noch die britische Notenbank über ihre Geldpolitik. Es wird weitgehend mit konstanten Leitzinsen gerechnet. Als entscheidender Grund gilt die hohe Inflation im Dienstleistungssektor von mehr als fünf Prozent. Die Gesamtinflation ist ungeachtet dessen zuletzt auf den Zielwert der Bank of England von zwei Prozent gefallen.

An Konjunkturdaten stehen im Tagesverlauf überwiegend Zahlen aus der zweiten Reihe mit meist geringerer Marktrelevanz auf dem Programm. Von grösserem Interesse dürften jedoch die wöchentlichen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt sein, da sie für den Kurs der Federal Reserve von Belang sind.

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