Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche Produktion steigt im April leicht - Bau stützt

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat im April etwas zugenommen, wobei vor allem das Bauhauptgewerbe stützte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg die Produktion gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg von 0,7 Prozent prognostiziert. Allerdings war nach Veröffentlichung von Daten zum Industrieumsatz eher eine schwächere Produktion erwartet worden. Im Jahresvergleich stieg die Produktion um 1,6 (März: 2,3) Prozent.

DIHK: Industrieproduktion kommt nicht vom Fleck

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat nach der Veröffentlichung der jüngsten Zahlen zur Produktion im produzierenden Sektor eine weitgehende Stagnation festgestellt. "Die Industrieproduktion kommt nicht vom Fleck", sagte DIHK-Ökonomin Carolin Herweg. Die angesichts schleppender Weltkonjunktur gefallenen Neuaufträge machten sich zunehmend in der Produktion im verarbeitenden Gewerbe bemerkbar. "Der Industrie droht eher Stillstand statt der erhofften Erholung", konstatierte sie.

OECD rechnet mit langsamem Aufschwung - senkt deutsche Prognosen

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet mit einer insgesamt langsamen Erholung von den Nachwirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Kriegs gegen die Ukraine und hat ihre Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft 2023 und 2024 kaum verändert. Wie sie in ihrem aktuellen Wirtschafsausblick schreibt, rechnet sie für 2023 mit einem Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,7 (März-Prognose: 2,6) Prozent und für 2024 unverändert mit 2,9 Prozent Wachstum.

EZB/Schnabel: Stärke und Tempo geldpolitischer Transmission unklar

Die Europäische Zentralbank (EZB) kann nach den Worten von EZB-Direktorin Isabel Schnabel nicht sicher sein, wie stark und rasch sich die Straffung ihrer Geldpolitik auf Wachstum und Inflation auswirken wird. In einem Interview mit der belgischen Zeitung De Tijd wies sie jedoch explizit auf die Möglichkeit einer schwächeren Transmission hin und sagte, dass die EZB ihre Zinsen im Zweifelsfall eher zu stark als zu wenig anheben sollte. An die Aufgabe ihres Inflationsziels von 2 Prozent denkt die EZB Schnabel zufolge nicht.

IMK sieht aktuell keinen Handlungsdruck für die EZB

Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat der Europäischen Zentralbank (EZB) einen "riskanten Kurs" attestiert und eine abwartende Zinspolitik angemahnt. "Um die Inflation einzudämmen, hat sie die Leitzinsen mehrfach deutlich erhöht und weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. Das gefährdet Konjunktur, Beschäftigung und Klimaziele - und es ist aktuell angesichts der Trends bei der Preisentwicklung unnötig" erklärte das Institut unter Verweis auf eine neue Studie. Spätestens im Laufe des nächsten Jahres dürfte die Inflationsrate wieder nahe der EZB-Zielinflation von 2 Prozent liegen.

JPM: Griechenland könnte Investmentgrade erreichen

Unter einem zweiten Regierungsmandat der griechischen Partei Nea Dimokratia - vorbehaltlich des Wahlergebnisses am 25. Juni - bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 ein Investmentgrade-Rating erreicht, schreiben die JPMorgan-Strategen Aditya Chordia und Elisabetta Ferrara in einer Researchnote. DBRS, Fitch Ratings und S&P stufen Griechenland derzeit nur eine Stufe unter Investmentgrade ein, während Moody's Griechenland immer noch drei Stufen darunter bewertet, schreiben sie.

Netzagentur eröffnet Strom- und Gasnetzbetreibern 40 Prozent mehr Eigenkapitalrendite

Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller will den Betreibern von Strom- und Gasnetzen höhere Gewinnmöglichkeiten einräumen, damit sie stärker in den Netzausbau investieren. Müller sagte dem Handelsblatt, er wolle die Eigenkapitalverzinsung der Netzbetreiber erhöhen. "Für 2024 würde das konkret bedeuten, dass der Eigenkapitalzins für Neuinvestitionen von 5,07 Prozent auf 7,09 Prozent steigt. Das ist ein Zinsanstieg um 40 Prozent", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur. "Wir sind davon überzeugt, damit einen kräftigen Investitionsanreiz zu schaffen", ergänzte Müller.

DIHK: Delegation adressiert in China Anliegen deutscher Wirtschaft

Eine hochrangige IHK/DIHK-Delegation, angeführt vom Präsidenten der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, führt in der Volksrepublik China und Hongkong Gespräche, um die Anliegen der deutschen Wirtschaft zu verdeutlichen. Ziel sei es, sich fünf Tage intensiv mit Geschäftspartnern, Entscheidungsträgern, Vertretern der Politik sowie der vor Ort vertretenen deutschen Wirtschaft auszutauschen, so die DIHK. "Nach 1.000 Tagen pandemiebedingter Reiserestriktionen und Lieferengpässen ist es höchste Zeit, sich vor Ort ein Bild von den Beziehungen mit Deutschlands wichtigstem Handelspartner zu machen", sagte Adrian.

Chinas Handel mit Russland auf Rekordniveau seit Beginn des Ukraine-Krieges

Chinas Handel mit Russland ist auf den höchsten Stand seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine gestiegen. Der Handel zwischen beiden Ländern erreichte im Mai nach offiziellen Angaben aus Peking einen Umfang von 20,5 Milliarden Dollar, die chinesischen Importe aus Russland hatten dabei einen Wert von 11,3 Milliarden Dollar. Chinas Exporte nach Russland kletterten im Mai um 75,6 Prozent.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 2. Juni -1,4% auf 194,7 (Vorwoche: 197,4)

US/MBA Purchase Index Woche per 2. Juni -1,7% auf 151,7 (Vorwoche: 154,4)

US/MBA Refinance Index Woche per 2. Juni -0,7% auf 409,7 (Vorwoche: 412,5)

Schweiz/SNB: Währungsreserven Mai 734,116 Mrd CHF

Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Apr 732,892 Mrd CHF

China/Währungsreserven Mai 3,177 Bill USD (Apr: 3,205 Bill USD)

China/Währungsreserven Mai sanken um 28,26 Mrd USD zum Vormonat

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

June 07, 2023 07:30 ET (11:30 GMT)