PRISTINA (AFP)--Die Regierung des Kosovo hat angekündigt, das Verbot des serbischen Dinar nicht wie geplant ab Donnerstag umzusetzen. "Ab dem 1. Februar werden wir nicht sofort Strafmaßnahmen anwenden", sagte Vizeregierungschef Besnik Bislimi vor Journalisten. Stattdessen werde sich Pristina "die Zeit nehmen, die serbischen Bürger zu informieren".

Die Regierung setze sich "für eventuelle Übergangsfristen ein, damit sich die Bürger so schnell, so einfach wie möglich und mit so wenig Schaden wie möglich anpassen können", sagte Bislimi weiter. Zugleich betonte der Vize-Ministerpräsident, dass "der Euro die einzige offizielle Währung" im Kosovo bleibe.

Laut einer Verordnung der Zentralbank des Kosovo sollte vom 1. Februar an "in der Republik Kosovo nur noch der Euro verwendet werden". Die ehemalige südserbische Provinz hatte den Euro im Jahr 2002 einseitig als Währung eingeführt, obwohl es nicht Mitglied der Eurozone oder der Europäischen Union ist.

Die rund 120.000 Kosovo-Serben hielten auch nach dem Ende des Kosovo-Kriegs 1999 am serbischen Dinar fest. Viele von ihnen arbeiten für serbische Institutionen, wo ihre Gehälter, Renten und andere finanzielle Transaktionen vom Dinar und nicht von der offiziellen Währung des Kosovo abhängen.

Der geplante Schritt war nicht nur von Serbien, das die 2008 ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo nicht anerkennt, kritisiert worden. Auch westliche Regierungen hatten aus Angst vor weiteren Spannungen zwischen Belgrad und Pristina gefordert, die Umsetzung vorerst auszusetzen.

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January 31, 2024 11:13 ET (16:13 GMT)