FRANKFURT (dpa-AFX) - In der Eurozone haben die Inflationserwartungen der Verbraucher etwas nachgegeben. Laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) verringerte sich die auf Sicht von 12 Monaten erwartete Preissteigerung im April von 3,0 auf 2,9 Prozent, wie die EZB am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Es ist der niedrigste Stand seit September 2021. Die Inflationserwartung für die nächsten drei Jahre fiel ebenfalls leicht, und zwar von 2,5 auf 2,4 Prozent. Zuvor war dieser Wert viermal in Folge stabil geblieben.

Inflationserwartungen spielen eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der EZB. Die tatsächliche Inflation ist in den vergangenen Monaten tendenziell gesunken. Im April hatte sie in der Eurozone bei 2,4 Prozent verharrt. Unter dem Strich nähert sich die Teuerung damit wieder dem mittelfristigen Ziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent.

Die EZB hat ihre Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Teuerung seit Mitte 2022 deutlich angehoben. Für dieses Jahr werden jedoch wegen der rückläufigen Teuerung Zinssenkungen erwartet. Dabei gilt eine erste Senkung im Juni bereits als ausgemacht. Unklar ist jedoch der weitere Zinspfad.

Die Umfrage CES (Consumer Expectations Survey) ist eine monatliche Online-Befragung unter Verbrauchern aus elf Ländern, die für insgesamt 96 Prozent der Wirtschaftsleistung und 94 Prozent der Bevölkerung der Eurozone stehen. Befragt werden rund 19 000 Personen./la/bgf/jha/