Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Dezember wegen eines Basiseffekts bei den Energiepreisen deutlich zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhte sich die Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 3,8 (Vormonat: 2,3) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 4. Januar.

Ein Jahr zuvor hatte der Staat einmalig die Kosten für den Abschlag der Gas- und Fernwärmekunden übernommen. Dieser preisdämpfende Effekt entfiel jetzt in der Berechnung für Dezember.

Gegenüber dem Vormonat stieg der HVPI um 0,2 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 3,7 (Vormonat: 3,2) Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten. Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie betrug die Inflationsrate im Dezember 3,5 Prozent.

Im Gesamtjahr 2023 haben sich die Verbraucherpreise um 5,9 Prozent erhöht. Im Jahr 2022 hatte sie bei 6,9 Prozent gelegen. "Die Inflationsrate für das Jahr 2023 lag unter dem historischen Höchststand des Jahres 2022. Sie ist mit knapp 6 Prozent aber weiterhin auf einem hohen Stand. Nahrungsmittel verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2023 besonders stark", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes.

"Die Teuerung für das Jahr 2023 wurde wie im vorangegangenen Jahr von den Auswirkungen der Kriegs- und Krisensituation beeinflusst, die die Preisentwicklung auf allen Wirtschaftsstufen prägte", sagte Brand weiter. "Zudem zeigten sich im Jahresverlauf in den monatlichen Inflationsraten auf der Verbraucherebene Sondereffekte auch infolge der umgesetzten Entlastungsmaßnahmen."

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January 16, 2024 02:19 ET (07:19 GMT)