FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen geben bis Montagmittag einen Gutteil ihrer Tagesgewinne ab. Damit bleibt es volatil. Unerwartet hohe Inflationsdaten aus Nordrhein-Westfalen sprechen nicht für Entlastung an der Preisfront. Um 14.00 Uhr werden die deutschlandweiten Inflationsdaten veröffentlicht. Derweil ist die Wirtschaft in der Eurozone im vierten Quartal 2021 wie erwartet moderat gewachsen. Der DAX steigt um 0,2 Prozent auf 15.356 Punkte und der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,1 Prozent auf 4.140 Punkte an.

In Europa hält sich die Börse in Mailand besser mit Aufschlägen von 0,6 Prozent. Hier kommt als positiver Faktor hinzu, dass mit der Wiederwahl von Staatspräsident Sergio Mattarella Mario Draghi Regierungschef bleibt. Damit ist die Gefahr politischer Instabilität zunächst gebannt. Dazu passend sinken die Renditen italienischer Anleihen merklich, weil sich die Risikoaufschläge verringern. Finanztitel ziehen in Mailand darauf an: Unicredit gewinnen 1,3 Prozent.


   Fridman gegen Wintershall-IPO 

Im DAX erholen sich Henkel nach dem 10-prozentigen Freitags-Einbruch nach einer Gewinnwarnung um 4,1 Prozent. Für BASF geht es um 1,2 Prozent nach unten. Belastend wirken unterschiedlichen Meinungen der Aktionäre über die Zukunft der Tochter Wintershall DEA. Während BASF sich eher einen baldigen Börsengang vorstellt, will LetterOne, die von dem russischen Magnaten Mikhail Fridman kontrollierte Investmentgruppe und Minderheitseigentümer an dem Energieunternehmen, laut einem Zeitungsbericht kurzfristig keinen Börsengang.

Die Aumann-Aussagen für 2022 klingen vielversprechend. Besonders der Dreh der EBITDA-Marge wird von einem Marktteilnehmern als "überfällig" eingestuft. Während die 2021er EBITDA-Marge ersten Hochrechnungen des Unternehmens zufolge voraussichtlich noch bei minus 1,8 Prozent liegen dürfte, erwartet das Management für 2022 eine Steigerung auf +4 bis +5 Prozent. Aumann machen einen Satz von 9,6 Prozent.

Traditionell gehört Atoss Software zu den hochbewerteten Aktien unter den kleineren deutschen Technologieperlen. Der Abverkauf um Zuge des Schmelzens der Bewertungsmultiplikatoren der vergangenen Wochen drückte den Kurs von 220 Euro Mitte Dezember 2021 auf zwischenzeitlich 160 Euro in der Vorwoche. Nun hat das Unternehmen die erwartet guten Geschäftszahlen für 2021 geliefert. Die kleine Erhöhung der Umsatzprognose 2022 rechtfertige den Kurssprung kaum, heißt es im Handel dazu. Für die Aktie geht es um 10,2 Prozent auf 174,60 Euro nach oben.

Nach einer überraschend deutlichen Gewinnwarnung geht es für die Aktie von Saipem um 30 Prozent nach unten. Bei dem italienischen Zulieferer der Öl- und Gasindustrie sind Leistungskennziffern wie Umsatz und EBITDA im zweiten Halbjahr eingebrochen. Das Unternehmen benötigt kurzfristig Kapital und hat große Anteilseigner wie Eni und CDP und seine Banken diesbezüglich bereits angesprochen. Eni geben um 2,2 Prozent nach.

In Paris sind die Aktien des Autozulieferers Faurecia vom Handel ausgesetzt worden. Grund ist laut Unternehmen eine anstehende Pressemitteilung im Zusammenhang mit dem Abschluss der Übernahme von Hella. Die Franzosen hatten vergangene Woche die Genehmigung der EU-Kommission für die Übernahme erhalten. Hella geben um ein halbes Prozent nach.


   KPN mit guten Zahlen 

KPN gewinnen 0,9 Prozent. Die Niederländer wollen nach einem unerwartet guten Ergebnis im Schlussquartal für das Jahr 2022 mehr als 850 Millionen Euro an die Aktionäre ausschütten.

Ryanair notieren nach Zahlenvorlage wenig verändert. Die Daten lägen weitgehend im Rahmen der Erwartungen, heißt es bei der Citigroup. Dabei seien die Verbesserung der Renditen im dritten Quartal und die Absicherung von Treibstoffkosten positiv zu werten.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.139,77      +0,1%        2,86      -3,7% 
Stoxx-50                3.734,91      +0,1%        3,98      -2,2% 
DAX                    15.355,80      +0,2%       36,85      -3,3% 
MDAX                   33.027,01      -0,1%      -47,80      -6,0% 
TecDAX                  3.430,22      +0,5%       18,13     -12,5% 
SDAX                   14.955,48      +1,1%      169,88      -8,9% 
FTSE                    7.464,80      -0,0%       -1,27      +1,1% 
CAC                     6.945,29      -0,3%      -20,59      -2,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,00                  +0,04      +0,18 
US-Zehnjahresrendite        1,78                  +0,01      +0,27 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mo, 8:25  Fr, 17:30   % YTD 
EUR/USD                   1,1160      +0,1%      1,1163     1,1166   -1,9% 
EUR/JPY                   128,80      +0,2%      128,85     128,60   -1,6% 
EUR/CHF                   1,0420      +0,4%      1,0400     1,0386   +0,4% 
EUR/GBP                   0,8326      +0,1%      0,8319     0,8319   -0,9% 
USD/JPY                   115,42      +0,1%      115,43     115,16   +0,3% 
GBP/USD                   1,3403      +0,0%      1,3420     1,3422   -1,0% 
USD/CNH (Offshore)        6,3814      +0,2%      6,3776     6,3652   +0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                37.015,08      -2,1%   37.051,75  37.156,82  -19,9% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  86,96      86,82       +0,2%       0,14  +16,1% 
Brent/ICE                  91,03      90,03       +1,1%       1,00  +16,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.791,53   1.793,60       -0,1%      -2,07   -2,1% 
Silber (Spot)              22,47      22,48       -0,0%      -0,01   -3,6% 
Platin (Spot)           1.013,51   1.008,48       +0,5%      +5,03   +4,4% 
Kupfer-Future               4,34       4,31       +0,7%      +0,03   -2,8% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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January 31, 2022 07:12 ET (12:12 GMT)