FRANKFURT (Dow Jones)--Mit fallenden Kursen an Europas Börsen rechnen Händler am Mittwochmorgen. Die globalen Aktienmärkte stehen ganz im Zeichen von Zinssorgen. Vor allem diverse Inflationsdaten dürften in den kommenden Tagen den Kurs vorgeben. Die Terminkontrakte auf den DAX notieren am Morgen 0,3 Prozent leichter. Im Fokus stehen neue Inflationsdaten aus Deutschland. Am Abend wird auf die US-Notenbank und ihr Beige Book geblickt.

Dürfte die Fed auf eine weiter starke US-Wirtschaftsaktivität hinweisen, könnten die Hoffnungen auf Zinssenkungen noch weiter nach hinten rutschen. Einen weiteren Mosaikstein für globale Inflationssorgen bilden die Inflationsdaten aus Australien, die am Morgen überraschend angestiegen anstatt gefallen sind.


   US-Rendite springt über gefürchtete 4,50%-Marke 

In den USA war am Vortag die viel beobachtete Rendite der 10-jährigen US-Anleihen mit Schwung über die psychologisch wichtige Marke von 4,50 Prozent gesprungen und auf 4,566 Prozent gestiegen. Entsprechen gab es einen Kurssrutsch in den Anleihekursen. Auch der Sprung des Nasdaq-Index über 17.000 Punkte dürfte daher Europas Händler nicht zu Käufen motivieren.

Die Anleihe-Futures in Europa stehen auch am frühen Mittwochmorgen weiter unter Druck. Zu den Zinssorgen gesellte sich am Vortag auch noch eine schwache Nachfrage bei einer US-Anleihen-Auktion. Dazu stieg das Verbrauchervertrauen in den USA unerwartet an und Minneapolis Fed-Präsident Kashkari erklärte, die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung seien zwar gering, aber nicht vom Tisch.


   Märkte lauern auf US-Inflation am Freitag - IWF erhöht China 

Damit blickt der ganze US-Markt mit Spannung auf den Freitag: Dann wird mit dem PCE-Indikator der von der Fed selber beobachtete Inflationsindikator veröffentlicht. Chef-Volkswirt Kent Engelke von Capitol Securities Management ergänzte, Kashkaris Kommentare hätten als Auslöser für den Anstieg bei Bond-Renditen gesorgt, besonders bei langen Laufzeigen ging es nach oben. Engelke macht als Haupttreiber der Inflation den Lohnanstieg aus.

Als Ausgleich gegen Inflationsängste bekommen Anleger aber auch bessere Konjunkturaussichten. So hat der IWF am Morgen die BIP-Wachstumsaussichten für China in 2024 auf 5 Prozent erhöht. Das ist eine deutliche Erhöhung, nachdem noch im April nur 4,6 Prozent Plus erwartet wurden. "So etwas ist gerade besonders wichtig als Gegengewicht zu Zinssorgen", sagte ein Händler.


   Kaum Unternehmensdaten 

Auf Unternehmensseite ist es nachrichtlich bislang dünn. Zahlen zum ersten Quartal hat Aroundtown vorgelegt. Sie liegen im Rahmen der Erwartung. Aber auch hier heißt es im Handel, die Immobilienbranche hänge derzeit nur an den Zinsaussichten.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:30   % YTD 
EUR/USD           1,0845        -0,1%     1,0860     1,0876   -1,8% 
EUR/JPY           170,56        -0,1%     170,67     170,68   +9,6% 
EUR/CHF           0,9897        -0,1%     0,9906     0,9907   +6,7% 
EUR/GBP           0,8506        -0,0%     0,8509     0,8511   -2,0% 
USD/JPY           157,23        +0,0%     157,16     156,94  +11,6% 
GBP/USD           1,2750        -0,1%     1,2764     1,2780   +0,2% 
USD/CNH           7,2675        +0,1%     7,2635     7,2635   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        68.667,95        +0,5%  68.340,01  67.854,69  +57,7% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          80,08        79,83      +0,3%      +0,25  +10,4% 
Brent/ICE          84,41        84,22      +0,2%      +0,19  +10,4% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.360,81     2.361,30      -0,0%      -0,50  +14,5% 
Silber (Spot)      32,26        32,13      +0,4%      +0,14  +35,7% 
Platin (Spot)   1.063,22     1.064,70      -0,1%      -1,48   +7,2% 
Kupfer-Future       4,87         4,85      +0,3%      +0,02  +24,3% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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May 29, 2024 01:48 ET (05:48 GMT)