FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden zur Eröffnung am Donnerstag leicht höher erwartet. Damit könnte die Seitwärtsbewegung auf dem erreicht hohen Niveau einen weiteren Tag anhalten. So wird der DAX am Morgen 0,2 Prozent höher bei 15.927 Punkten erwartet, auch der Euro-Stoxx-50 sollte leicht zulegen. Die Berichtssaison hat einen ihrer Höhepunkte in diesem Quartal und liefert den vorlegenden Unternehmen die Impulse. Mit der laufenden Saison der Hauptversammlungen schütten die Unternehmen vermehrt Dividenden an ihre Aktionäre aus, am Berichtstag sind es VW-Vorzüge (8,76 Euro) und Symrise (1,05 Euro) aus dem DAX, in der zweiten Reihe sind Rational (13,50 Euro) und K+S (1,00 Euro) zu nennen.

Wie ein Damoklesschwert hängt weiterhin der drohende Zahlungsausfall in den USA über den Märkten, sollten sich Republikaner und Demokraten in den kommenden Wochen nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen. Die Republikaner wollen eine Anhebung oder Aussetzung nur im Gegenzug für milliardenschwere Kürzungen der Staatsausgaben billigen.


   Bank of England setzt Zinserhöhungen fort 

Die Bank of England (BoE) hat in den vergangenen Monaten ihren Leitzins zügig angehoben - ebenso wie die US-Notenbank. Doch nun beginnen sich Anleger darauf einzustellen, dass die Zinspfade in Großbritannien und den USA auseinanderlaufen könnten. Die hohe Inflation in Großbritannien bedeutet, dass die BoE die Zinssätze stärker als bisher erwartet anheben muss, während sich die US-Zinsen ihrem Höchststand nähern, sagen Analysten. Für die Zinsentscheidung am Mittag wird eine Erhöhung um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent erwartet. Jüngste Daten zur Inflation und zu den Löhnen in Großbritannien veranlassten eine Reihe von Großbanken, ihre Erwartungen für die britischen Zinssätze zu erhöhen.


   Deutsche Telekom überrascht beim Gewinn 

Die Deutsche Telekom hat im ersten Quartal alle Erwartungen geschlagen. Der Teilverkauf des Funkturmgeschäfts mit einem entsprechenden Bewertungsgewinn katapultierte vor allem den Konzerngewinn in unerwartete Höhen. Auch alle anderen maßgeblichen Kennziffern lagen über den Analystenschätzungen. Zudem erhöhte der Konzern die Prognose für das bereinigte EBITDA AL auf 40,9 Milliarden von 40,8 Milliarden Euro leicht. "Die Zahlen sind leicht besser ausgefallen als erwartet und sollten den Kurs nach unten absichern", so ein Marktteilnehmer in einer ersten Einschätzung.

Für die Aktie von Bayer geht es im Spezialistenhandel leicht nach unten. Der Konzern hat zum Jahresauftakt bei nur leicht gesunkenen Einnahmen deutlich weniger verdient. Ursächlich dafür waren rückläufige Gewinne vor allem im Pharma- und auch im Agrargeschäft, wie das Unternehmen mitteilte. Der scheidende Bayer-Chef Werner Baumann bestätigte die Jahresziele, nannte als mögliches Risiko aber die deutlich reduzierten Marktpreiserwartungen für glyphosatbasierte Produkte.

"Der Ausblick dürfte den Kurs belasten", so ein Marktteilnehmer zu Merck KGaA. Beim operativen Cashflow habe das Unternehmen bisher einen moderaten Rückgang bis einen stabilen Cashflow erwartet. Nun rechne Merck mit 3,7 Milliarden bis 4,3 Milliarden nach 4,3 Milliarden Euro, also mit einem Rückgang um bis zu 14 Prozent. "Und das ist nicht mehr moderat, sondern deutlich", so der Marktteilnehmer. Er ergänzt, die Quartalszahlen lägen in der Nähe der Schätzungen.

Hannover Rück hat im ersten Quartal vor allem von einem guten Ergebnis in der Personen-Rückversicherung profitiert. Die Naturkatastrophenschäden, insbesondere aus dem Erdbeben in der Türkei und Syrien, steckte der Rückversicherer weg. Die Jahresprognose bestätigte der Konzern.

Gut kommen die Erstquartalszahlen von SMA Solar an, für die Aktien geht es um 2 Prozent nach oben. SMA könne den Investitionszwang in Erneuerbare Energien in Umsatz und Gewinn ummünzen. So habe sich der Auftragsbestand im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Das EBITDA sprang auf 60 nach 14,8 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Die EBITDA-Marge stieg auf 16,3 Prozent nach 6,7 Prozent.

Für die Aktie von Suse geht es nach einer Gewinnwarnung vorbörslich um 11 Prozent nach unten. Die Analysten von Jefferies zeigen sich in einer ersten Einschätzung konsterniert, hat doch dass Unternehmen in vier der vergangenen sechs Quartale enttäuscht. Es gebe zwar positive Aspekte bei Suse, aber die anhaltende Unterschreitung der Ziele mache es den Anlegern schwer, sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:28 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0971        -0,1%     1,0983         1,0977   +2,5% 
EUR/JPY           147,30        -0,1%     147,50         147,71   +5,0% 
EUR/CHF           0,9771        +0,0%     1,1240         0,9775   -1,3% 
EUR/GBP           0,8693        -0,1%     0,8699         0,8697   -1,8% 
USD/JPY           134,26        -0,0%     134,30         134,57   +2,4% 
GBP/USD           1,2622        -0,0%     1,2624         1,2620   +4,4% 
USD/CNH           6,9382        +0,0%     6,9374         6,9373   +0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        27.500,47        -0,1%  27.521,23      28.105,96  +65,7% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          73,26        72,56      +1,0%          +0,70   -8,7% 
Brent/ICE          77,12        76,41      +0,9%          +0,71   -8,5% 
GAS                       VT-Settlem.                   +/- EUR 
Dutch TTF          34,76        34,99      -0,7%          -0,23  -55,2% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.032,04     2.029,75      +0,1%          +2,29  +11,4% 
Silber (Spot)      25,31        25,43      -0,5%          -0,12   +5,6% 
Platin (Spot)   1.117,00     1.118,90      -0,2%          -1,90   +4,6% 
Kupfer-Future       3,84         3,83      +0,2%          +0,01   +0,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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May 11, 2023 02:23 ET (06:23 GMT)